20231218 MiJ Nestorovic als Zünglein an der Waage in Belgrad Wehrsch Mod

Branimir Nestorovic verdankt seine Bekannt in Serbien der Corona-Pandemie; zu ihrem Beginn bezeichnete er als Mitglied des Krisenstabes das Virus de facto als harmlos, und rief die Serben auf, nach Mailand zum Shopping zu fahren, obwohl sich damals in Italien Corona rasant ausbreitete. So manche seiner Aussagen kennzeichnen den 69-jährigen pensionierten Professor der medizinischen Fakultät in Belgrad als Anhänger eher abstruser Verschwörungs-theorien, was aber in Serbien kein Nachteil sein muss. Hinzu kommt, dass Nestorovic authentisch, sympathisch und verbindlich auftritt, und vor allem auf YouTube sehr aktiv ist. Das bescherte ihm de facto ohne Wahlkampfbudget 13 Sitze im Parlament und 6 im Gemeinderat in Belgrad; dort kann die Bewegung „Wir – die Stimme des Volkes“ das Zünglein an der Waage spielen; doch Branimir Nestorovic schränkt ein:

3'33'1 - Opposition - 4'09'5
"Wir werden eine Opposition sein gegen alles, was schlecht ist, und unterstützen, was gut ist. Doch wir werden keine Koalitionsvereinbarung schließen, weil das nicht die Idee dieser Bewegung ist. Uns geht es nicht um Posten, sondern darum zu zeigen, dass man mit Anstand, ohne Beschimpfungen und ohne viel Geld weiterkommen kann; und dann werden wir andere zu Gesprächen einladen, und nicht sie uns."

Zweifellos steht diese Bewegung eher den Regierungsparteien nahe als den ohnehin eher schwachen Oppositionsparteien, die klar für die EU sind. Seine Bewegung charakterisiert Branimir Nestorovic so:

2'02'2 - Traditionelle Werte - 2'27'8
"Wir vertreten die traditionellen Werte dieses Volkes; wir sind absolut gegen die Bewerbung der LGBT-Gruppen; wir sind für die Rückkehr der traditionellen Ausbildung; wir wollen eine Neudefinition unserer Beziehungen mit der EU, die hauptsächlich zu unserem Schaden sind. Wir befürworten eine wirtschaftliche Hinwendung zu der Gruppe BRICS, weil man sieht, dass Europa ziemlich zurückgefallen ist, dank der idiotischen Politik seiner Führer, muss ich sagen. "

Zu verbessern sei vor allem die soziale Lage der Frauen in Serbien, die bei minimalen Löhnen oft sehr hart arbeiten müssen, betont Nesorovic, der auch klar gegen eine Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo ist.