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Deutlich niedrigere Wahlbeteiligung

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Berichte Serbien
In Serbien findet heute die Stichwahl um das Präsidentenamt statt. Zur Wahl stehen Amtsinhaber Boris Tadic und sein Herausforderer Tomislav Nikolic. Nach dem ersten Wahlgang lag Tadic nur 10.000 Stimmen vor Nikolic, doch nach Umfragen galt Tadic als klarer Favorit. Die Beteiligung ist bisher deutlich niedriger als vor zwei Wochen. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

In Serbien liegen nur Angaben zur Wahlbeteiligung um 14 Uhr vor. Zu diesem Zeitpunkt lag die Beteiligung bei etwas mehr als 23 Prozent; das ist um mehr als 8 Prozentpunkte niedriger als vor zwei Wochen. Damals fand aber nicht nur die erste Runde der Präsidentenwahl statt, sondern gewählt wurden auch das Parlament und die Gemeinden. Dadurch war das Interesse größer. Hinzu kommen die Siegeserwartung der Tadic-Anhänger, das schöne Wetter und das Tennisfinale in Rom, bei dem Novak Djokovic auf Rafael Nadal trifft. Daher ist ein massives Ansteigen der Beteiligung kaum zu erwarten. Generell gilt, dass eine niedrige Beteiligung eher dem Herausforderer Tomislav Nikolic nützt, weil er vor allem auf jene Serben setzt, die mit der tristen sozialen Lage unzufrieden sind. Um sie warb Nikolic auch im Wahlkampf. Doch auch in Nikolics Hochburgen ist die Beteiligung deutlich niedriger. Daher gilt nach wie vor, dass Amtsinhaber Boris Tadic der eigentliche Favorit ist nicht zuletzt weil sich auch die meisten Bewerber, die im ersten Wahlgang ausgeschieden sind, für Tadic ausgesprochen haben. Er präsentierte sich vor allem als Garant einer sicheren europäischen Zukunft, während dem EU-Bekenntnis des ehemaligen Ultranationalisten Tomislav Nikolic nicht zu trauen sei. Die Wahllokale schließen um 20 Uhr, Ergebnisse sind zwei Stunden später zu erwarten.

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