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Nach dem Austritt der DSS, der Partei des jugoslawischen Präsi-denten Vojislav Kostunica, aus der serbischen Regierung, dürften Zoran Djindjics Tage als Ministerpräsident Serbiens gezählt sein. So sagte der DSS-Politiker und frühere serbische Gesundheitsminister Obren Joksimovic, er bete zu Gott, daß die serbische Regierung bei der ersten Sitzung des serbischen Parlaments gestürzt werde. Ob es dazu kommt, hängt von mehreren Faktoren ab: zunächst wird sicher noch ein Mal versucht werden, in der Allianz DOS einen Kompromiß zu finden. Daß eine derartige Einigung dauerhaft sein könnte, sollte sie überhaupt zustande kommen ist unwahrscheinlich. Denn die DSS forderte eine umfassende Umbildung der serbischen Regier-ung und dazu ist Djindjic bisher nicht bereit. Außerdem hat der serbische Parlamentspräsident und DSS-Politiker Dragan Marsicanin bereits gesagt, Wahlen in Serbien würde relativ rasch stattfinden und seien unausweichlich. Natürlich sind derartige Aussagen auch Teil des Macht-kampfes zwischen Vojislav Kostunica und Zoran Djindjic und daher auch mit Vorsicht zu genießen; trotzdem ist derzeit eher wahrscheinlich, daß die Tage von Djindjics Kabinett gezählt sind, wenn Kostunicas Partei im Parlament eine Mehrheit für ein Mißtrauensvotum findet. Nicht ausreichend dafür sind die Stimmen der Sozialisten von Slobodan Milosevic und der beiden ultranationalistischen Parteien. Die DSS muß auch noch einige kleinere Parteien der Allianz DOS auf ihre Seite ziehen, um Djindjic zu stürzen; die Chancen dazu sind vorhanden, auch wenn die Mehrheit der Regierungsgegner äußerst knapp ausfallen dürfte.
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