Stichwahl um das Amt des Präsidenten in Mazedonien
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Berichte Nord-Mazedonien
George Iwanov und Ljubomir Frckovski sind beide Professoren an der Juristischen Fakultät der Universität in Skopje. Garn nicht akademisch fein verlief aber ihr Wahlkampf, der von wechselseitigen Beleidigungen geprägt war. Wer dabei besser abgeschnitten hat ist offen; Umfragen sagen jedenfalls dem Konservativen George Iwanow einen klaren Sieg und damit das Amt des Präsidenten voraus; sein größter Gegner ist den auch nicht sein Gegenkandidat, sondern die erforderliche Beteiligung von 40 Prozent aller Stimmberechtigten, und das aus zwei Gründen: erstens ist kein Albaner in die Stichwahl gekommen; daher ist ihre Motivation zu wählen gering, obwohl der albanische Partner in der Regierung seine Anhänger aufgerufen hat, für Iwanow zu stimmen. Die Albaner stellen ein Viertel der zwei Millionen Bürger. Das zweite große Problem sind die Wählerlisten. Offiziell gibt es 1,8 Millionen Wahlberechtigte älter als 18 Jahre; bei zwei Millionen Einwohnern spricht das für viele Karteileichen, die aber mitgezählt werden, wenn es um die Wahlbeteiligung geht. Scheitert die Wahl daran, muss die gesamte Präsidentenwahl wiederholt werden; das könnte im Interesse der Sozialdemokraten liegen, deren Kandidat kaum Chancen auf den Sieg hat. Ein stiller Wahlboykott dieser Partei ist möglich. Für die EU-Ambitionen Mazedoniens ist es wichtig, dass die Wahl fair abläuft; 200 internationale Beobachter sind im Einsatz; die Wahllokale schließen um 19 Uhr, Ergebnisse werden für den späten Abend erwartet.