In Tetovo konzentrieren sich die Gefechte zwischen mazedonischer Polizei und albanischen Freischärlern nach wie vor auf den Burgberg der Stadt, auf dem die Ruinen einer Festung auf türkischer Zeit stehen. Von der Altstadt aus, die unmittelbar an den Berg grenzt sind immer wieder kleinere Rauchsäulen zu sehen. Ein Haus wurde in Brand geschossen, immer wieder sind Geschütz- und Maschinengewehrfeuer zu hören. In der Altstadt leben vor allem Maze-donier. Die Fenster ihrer Häuser zum Burgberg sind verschlossen; daß Mißtrauen und die Ressentiments nicht nur gegen die Freischärleren sondern gegen die Albaner insgesamt wachsen. Die Mazedonier beschuldigen vor allem Albaner aus dem Kosovo für die Gefechte verantwortlich zu sein. Die Albaner Tetovos wiederum beschuldigen die mazedonische Polizei, auf die deutsche Kaserne der Stadt aber auch auf Journalisten zu schießen und dann die Albaner dafür verantwortlich zu machen. Deutlich spürbar ist, wie mit jeder Tag, an dem die Gefechte andauern, die Vorbehalte auf beiden Seiten wachsen. Daher ist es um so wichtiger, daß rasch ein Waffenstillstand erzielt wird, um eine Ausweitung des Konflikts auf andere Teile Mazedoniens zu verhindern.