Analyse Wahl Montenegro
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Berichte Nord-Mazedonien
Gefordert sind in diesem Zusammenhang die beiden größten montenegrinischen Einzelparteien, die DPS von Präsident Milo Djukanovic und die SNP seines Herausforderers Pedrag Bulatovic. Die Aufgabe dieser beiden Politiker wird es sein, einen nationalen Konsens über die Zukunft des Landes zu finden. Gefor-dert sind aber auch die USA und vor allem die EU. Sie sollten die bisher klar erkennbare einseitige Parteinahme zugunsten Serbiens vermeiden, um Djuka-novic nicht in die Arme der Liberalen Union zu treiben. Die Liberalen sind die kompromißlosesten Befürworter der Unabhängigkeit und könnten mit ihren sechs Mandaten Djukanovic die absolute Parlamentsmehrheit sichern. Im Interesse der Stabilität Montenegros, Jugoslawiens und des gesamten Balkan ist es jedoch erforderlich, daß die beiden großen politischen Lager zu einem Konsens finden. Dieser könnte in Montenegro etwa dazu führen, daß es zu einem Unabhängigkeitsreferendum kommt, für das eine qualifizierte Mehrheit erforderlich ist. Der Ausgang der Abstimmung würde klären, welchen Weg Montenegro tatsächlich einschlagen wird. Einzuwirken hat die EU aber auch auf die politische Führung in Belgrad, die versucht sein könnte die unklare Lage für ihre Interessen auszunützen. Denn das grundlegende Interesse Europas muß es sein, daß zu den vielen Krisenherden auf dem Balkan nicht ein weiterer hinzukommt; diese Interesse kann das unklare Wahlergebnis in Montenegro nur noch verstärkt haben.