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Berichte Nord-Mazedonien
In Mazedonien haben sich die Parteien auf die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit geeinigt. Das bisherige Kabinett bestand aus zwei mazedonischen und einer albanischen Partei. Diese Regierung wird um die mazedonischen Sozialdemo-kraten und um eine zweite Albaner-Partei erweitert. Hauptauf-gabe dieser Regierung der nationalen Einheit wird es sein, die Gefechte zwischen albanischen Freischärlern und mazedonischen Streitkräften zu beenden. Ob dies gelingen kann ist fraglich, denn die Freischärler fordern, als Verhandlungspartner aner-kannt zu werden. Ermutigendere Signale kommen aus Südserbien. Dort haben die albanischen Freischärler am Freitag ein Abkom-men unterzeichnet, das die Demilitarisierung zweier Dörfer in der Pufferzone an der Grenze zum Kosovo vorsieht. Auf serbi-scher Seite ist der stellvertretende Regierungschef Nebojsa Covic für die Befriedung dieser Region verantwortlich. Mit ihm hat unser Korrespondent Christian Wehrschütz in der südserbi-schen Stadt Bujanovac gesprochen und folgenden Beitrag gestaltet:

Seit zwei Monaten überwachen serbische und jugoslawische Ein-heiten wieder die einstige Pufferzone zwischen Serbien und dem Kosovo und damit auch das Grenzgebiet zu Mazedonien. Belgrad und Skopje haben jüngst vereinbart, im Kampf gegen albanische Freischärler eng zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig betont der stellvertretende serbische Regierungschef Nebojsa Covic jedoch:

„Wir werden uns nicht in die Gefechte auf mazedonischem Terri-torium einmischen. Gemeinsam mit NATO und KFOR wollen wir Stabilität und Frieden in der gesamten Region erhöhen und größere multiethnische Zusammenstöße verhindern.“

Was Südserbien betrifft, so ist das bisher gelungen. Mehr als 30 serbische Polizisten, die Übergriffe gegen Albaner begin-gen, wurden entlassen. In der ehemaligen Pufferzone zwischen Serbien und dem Kosovo hat sich die Lage spürbar stabilisiert. Binnen zwei Wochen sollen Polizisten und Soldaten in den letzten Abschnitt der Zone im Bereich der Städte Bujanovac und Presevo, zurückkehren. Dort kontrollieren albanische Rebellen noch einige Dörfer. Gleichzeitig sollen diese Dörfer entmili-tarisiert werden. Über die Zeit danach sagt Nebojsa Covic:

„Dann müssen wir umfangreiche soziale und wirtschaftliche Maß-nahmen ergreifen, um die Lebensbedingungen zu verbessern und den Menschen zu zeigen, daß sie hier eine Perspektive haben und daß es auch eine Perspektive für ein Zusammenleben in der Region gibt.“

Als Beispiel für die katastrophale Lage nennt Covic das Schul-wesen:

„In den Städten geht es noch halbwegs, doch in den Dörfern hat man das Gefühl, daß die Schulen den Kindern auf den Kopf fal-len könnten. Die Ausstattung entspricht dem Niveau am Beginn des 20. Jahrhunderts.“

Bei der Verbesserung des Schulwesens hilft auch Österreich. Die Regierung hat 300.000 Schilling bereit gestellt, damit das Hilfswerk Austria den Sportplatz der Grundschule in Presevo sanieren kann. Der Sportplatz besteht derzeit nur aus einer Betonplatte. Bereits im Herbst sollen die 2700 Schüler in Presevo über einen Sportplatz verfügen, der diesen Namen auch verdient.

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