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NATO und Mazedonien

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Berichte Nord-Mazedonien
In Brodec an der mazedonisch-kosovarischen Grenzen haben die albanischen Freischärler der UCK auch heute die Abgabe ihrer Waffen fortgesetzt. Im Gegensatz zu gestern, als die UCK die Waffen mit dem LkW bei der NATO im Raum Kumanovo ablieferte, kamen heute die meisten Freischärler selbst. Bei der Sammelstelle im Bergdorf Brodec bildeten sich daher längere Schlangen. Die Freischärler gaben vor allem Gewehre aber auch Maschinengewehre und einige Granatwerfer ab. Angaben über die genaue Zahl der abgegebenen Waffen machte die NATO bisher nicht. Noch nicht beigelegt ist auch die Auseinandersetzung über den Um-fang des Waffenarsenals der UCK. Die NATO spricht von 3300, der mazdonische Minister-präsident Ljubco Georgievski von 80.000. Diese Zahl bezeichnete der französische Verteidi-gungsminister Alain Richard in Skopje heute als zu hoch. Richard sagte im französischen Hauptquartier, er werde über diese Differenzen auch mit dem mazedonischen Verteidigungs-minister Vlado Buckovski sprechen. Ein Ergebnis dieses Gesprächs ist noch nicht bekannt. Das Verteidigungsministerium hat vor einigen Wochen die Zahl der Waffen der UCK weit niedriger beziffert als der Regierungschef, seit damals aber keine Angaben mehr gemacht. Hintergrund dieser unterschiedlichen Angaben sind Meinungsverschiedenheiten über den Kurs, den Mazedonien einschlagen soll. Denn der Verteidigungsminister zählt zu den ge-mäßigten politischen Kräften, während der Regierungschef zu den Falken zählt. Trotz der nach wie vor massiven Spannungen zwischen Mazedoniern und Albanern ist vorläufig von einer Verlängerung der NATO-Mission in Mazedonien offiziell nicht die Rede. Auch der französische Verteidigungsminister Alain Richard sagte in Skopje, die Mission könne binnen der vorgesehenen 30 Tage abgeschlossen werden. Eine etwaige Verlängerung würde eine andere politische Entscheidung voraussetzen, sagte Richard, der einen derartigen Beschluß aber auch nicht ausschloß.
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