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Nato in Mazedonien

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Berichte Nord-Mazedonien
Die NATO-Mission in Mazedonien steht unter keinem günstigen Stern. Einen Tag vor Beginn der Entwaffnung der albanischen Freischärler der UCK konnten sich NATO und mazedo-nische Regierung nicht darauf einigen wie viele Waffen die Rebellen abgeben müssen. Die Zahlen klaffen weit auseinander. Die mazedonische Regierung schätzt das Waffenarsenal der Rebellen auf etwa 80.000 Stück Waffen und Munition. Die von der NATO nun doch veröf-fentlichten Zahlen sprechen von 3300. Diese Zahl hat der mazedonische Ministerpräsident Ljubco Georgievski wörtlich als lächerlich bezeichnet. Nach den Schätzungen der NATO müssen die Rebellen zwei Panzer des Typs T-55, zwei gepanzerte Fahrzeuge, mehr als 100 Granatwerfer und panzerbrechende Waffen sowie 200 Maschinengewehre, 600 Minen und Handgranaten und mehr als 100.000 Schuß Munition abgeben. Sollten die Rebellen dieses Arsenal tatsächlich aushändigen, sehe die NATO die Vereinbarung mit den Rebellen als erfüllt an. Bei der Pressekonferenz der NATO in Skopje bezeichnete General Gunnar Lange die Differenzen mit der mazedonischen Regierung wörtlich als Bürde für seine Mission; denn die Zahl der abzugebenden Waffen sei auch für die Umsetzung des Friedensabkommens wesentlich. Das mazedonische Parlament will mit der Behandlung des Friedensabkommens erst beginnen, wenn die Freischärler ein Drittel ihres Arsenals abgegeben haben, die Ratifizierung soll erst erfolgen, wenn alle Waffen abgegeben wurden. Was aber geschieht, wenn eben keine Einigung über die Zahl des Arsenals erzielt werden kann ist derzeit noch unklar. Sicher ist jedoch, daß der Friedensprozeß in Mazedonien insgesamt gefährdet sein könnte, wenn in dieser Schlüsselfrage keine Einigung erzielt werden sollte.
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