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Montenegro als neuer möglicher Krisenherd

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Berichte Montenegro

Vor einem Jahr kam es in Montenegro zum ersten Mal seit 30 Jahren zu einem Machtwechsel. Die Partei von Staatspräsident Milo Djukanovic verlor die Parlamentswahl; und die vereinigte Opposition gewann im Parlament eine hauchdünne Mehrheit von einem Mandat. Politisch ist das Land somit tief gespalten. Zu den Konflikten zählten die Beziehungen zu Serbien und die Stellung der Serbisch-Orthodoxen Kirche in Montenegro.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Montenegro

Insert1: Milo Djukanovic, Staatspräsident Montenegros

Insert2: Milo Djukanovic, Staatspräsident Montenegros

Insert3: Djordje Radulovic, Außenminister Montenegros

Gesamtlänge: 1’35

Anfang September kam es in und um Cetinje zu massiven Ausschreitungen. Gegner der Serbisch-Orthodoxen Kirche versuchten vergebens die Inthronisierung des neuen Metropoliten verhindern. Die Demonstranten sehen in dieser Kirche eine fünfte Kolonne Belgrads in Montenegro, eine Meinung, die auch der Staatspräsident teilt:

Djukanovic 17'06 - Kirche Instrument für Großserbien - 20'41'7 (16)

"Diese Kirche ist ein Instrument des großserbischen Nationalismus und damit der Destabilisierung der Nachbarstaaten. Die neue Kirchenführung ist ein gewöhnlicher Handlanger auch der politischen Führung Serbiens."

Seine Zusammenarbeit mit der Regierung funktioniert mehr schlecht als recht; doch zu kämpfen hat Regierungschef Zdravko Krivokapic auch mit den proserbischen Parteien, die ihn nur mit großen Vorbehalten unterstützen. Politische Konflikte prägen das Bild:

1'23'9 - Stagnation und Gefährdung der Stabilität - 1'54'8 (15)

"Wir haben eine Stagnation des Staates, die sich langsam in eine Bedrohung für seine Stabilität verwandelt. Alles in allem ist damit auch die Perspektive für eine EU-Integration bedroht."

Diese Einschätzung weist die Regierung zurück:

Djordje Radulovic 7'22 - Stabilität - 7'57'9 (14)

"Als Staat ist Montenegro eindeutig stabil. Wir sind politisch reif genug, Probleme auf friedliche Weise zu lösen; das betrifft auch die Kirche."

Weit besser als im Vorjahr verlief heuer die Tourismussaison. Insgesamt hat sich die neue Regierung angesichts der schwierigen Ausgangslage jedenfalls besser gehalten als erwartet.

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