Präsidentenwahl in Montenegro
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Berichte Montenegro
Klarer Favorit ist der amtierende Präsident Filip Vujanovic. Nach Umfragen kann er mit mehr als 40 Prozent rechnen. Ob er die absolute Mehrheit der abgegeben Stimmen erreichen kann, die für einen Sieg im ersten Durchgang erforderlich ist, hängt von der Wahlbeteiligung ab. Vujanovic war klar für die Unabhängigkeit und betonte im Wahlkampf auch die Erfolge, die seither erzielt wurden. Auf dem Weg Richtung EU hat Montenegro Serbien bereits überflügelt, und auch Richtung NATO macht das Land Fortschritte. Vujanovic ist für die NATO; der Frage, ob Montenegro den Kosovo anerkennen soll, wich er dagegen aus, denn eine klare Mehrheit ist dagegen. Gegen Vujanovic treten drei Oppositionspolitiker an, die in abgestufter Form pro-serbische Positionen vertreten. Die besten Chancen unter diesen Bewerbern, dürfte Nebojsa Medojevic von der „Allianz für den Wandel“ haben. Er hat vor allem jüngere und pro-serbische Anhänger, die jedoch die Unabhängigkeit akzeptiert haben, aber einen Machtwechsel wollen. Sein zentrales Wahlkampfthema waren Korruption und Machtmissbrauch. Medojevic ist für die EU, für eine Volksabstimmung über die NATO und klar gegen die Anerkennung des Kosovo. Medojevic kann mit 25 Prozent rechnen. Die restlichen zwei Bewerber sind für eine enge Anbindung an Serbien und in Montenegro daher nicht mehrheitsfähig. Eine Chance in einer allfälligen Stichwahl hätte die Opposition nur, sollte sie geschlossen auftreten, doch das ist nicht zu erwarten. Die Wahllokale schließen um 21 Uhr; Ergebnisse sind vor Mitternacht zu erwarten.