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Montenegro wählt

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In der kleineren jugoslawischen Teilrepublik finden heute vorgezogene Parlamentswahlen statt. 10 Gruppierungen werben um die Stimmen der 455.000 Wähler und um die insgesamt 76 Mandate. Für den Einzug ins Parlament gilt eine Drei-Prozent-Sperrklausel. Aus Montenegro berichtet Christian Wehrschütz:

Die vorgezogenen Parlamentswahlen sind bereits die zweiten binnen 18 Monaten, jedoch die ersten seit dem für drei Jahre vereinbarten Verzicht auf die Loslösung von Serbien. Obwohl sich die Themen des Wahlkampfes dieser geänderten Lage zum Teil angepaßt haben und nun vor allem wirtschaftliche und soziale Fragen dominierten, lautet das Duell noch immer: Pro-Serbischer-Block gegen das Bündnis Demokratische Liste für ein europäisches Montenegro, das von Präsident Milo Djukanovic angeführt wird. Der Pro-serbische-Block kritisierte vor allem die schwierige Wirtschaftslage; Präsident Djukanovic und seine Allianz verwiesen auf den Kompromiß mit Serbien. Djukanovic will die kommenden drei Jahre nutzen, um das Land an die EU heranzuführen und wirtschaftlich reif für die Unabhängigkeit zu manchen.

Welche politische Strömung gewinnt, ist jedoch nicht vorhersagbar. Denn Montenegro, das etwa so groß ist wie Tirol, hat nur 455.000 Wähler. Zehn Gruppierungen bewerben sich um die 76 Mandate, wobei eine Drei-Prozent-Sperrklausel gilt. Gerade das Abschneiden von Klein- und Kleinstparteien kann darüber entscheiden, welcher Block die Mandatsmehrheit erringt. Um doppelte Stimmabgabe zu verhindern kommen wieder Spray und Lampe zum Einsatz. Auch mehr als 200 internationale Wahlbeobachter sind in Montenegro. Die Wahllokale schließen um 20 Uhr. Ergebnisse werden für Sonntag Nacht erwartet.

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