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Montenegro wählt

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Berichte Montenegro
In der kleineren jugoslawischen Teilrepublik Montenegro wir heute ein neues Parlament gewählt. Um die Stimmen der knapp 450.000 Montenegriner be-werben sich 16 Parteien und Allianzen. Zentrales Wahlkampfthema war die Frage, ob Montenegro unabhängig werden oder gemeinsam mit Serbien eine erneuerte jugoslawische Föderation bilden soll. Aus der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica berichtet Christian Wehrschütz:

Jugoslawien oder Montenegro – diese Frage spaltet die Montenegriner und daher auch deren Parteien. Das pro-serbische Lager hat sich für die heutige Wahl zum Bündnis „Gemeinsam für Jugoslawien“ zusammengeschlossen. Es besteht aus drei Parteien, von denen die Sozialistische Volkspartei nicht nur die größte, sondern in der jugoslawischen Bundesregierung auch der Koalitions-partner der serbischen Allianz DOS ist. „Gemeinsam für Jugoslawien“ kann nach Umfragen mit bis zu 30 Prozent der Stimmen rechnen. Diese Allianz will die Rolle Montenegros in Jugoslawien stärken, ist aber gegen die Unabhängig-keit. Für die Unabhängigkeit tritt die Zwei-Parteienallianz „Der Sieg ist Monte-negros“ ein. Sie wird von Präsident Milo Djukanovic geführt: im Falle eines Sieges will Djukanovic noch im Frühsommer ein Unabhängigkeitsreferendum abhalten aber mit Serbien auch über eine lose Union verhandeln. Djukanovics Allianz werden bis zu 44 Prozent der Stimmen vorhergesagt, die absolute Mehrheit dürfte daher außer Reichweite sein. Das Zünglein an der Wage könnte daher die kleine „Liberale Union“ bilden, die am kompromißlosesten für die Unabhängigkeit eintritt. Die Wahllokale schließen um 21 Uhr. Erste aussage-kräftige Ergebnisse werden für Mitternacht erwartet.

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