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Montenegro hat gewählt

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Berichte Montenegro
In Montenegro hat die Parlamentswahl keine klare Entscheidung über die Zu-kunft dieser jugoslawischen Teilrepublik gebracht. Nach bisher vorliegenden Ergebnissen haben die Befürworter der Unabhängigkeit die Wahl zwar ge-wonnen; von einer überzeugenden Mehrheit kann jedoch nicht gesprochen werden. Aus der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica berichtet Christian Wehrschütz:

Die bisher vorgelegten Hochrechungen der Republikanischen Wahlkommission, der Parteien und der Nicht-Regierungsorganisation CEMI weichen zwar von einander ab, haben aber zwei Dinge gemeinsam. Erstens haben keine Partei oder Wahlblock die absolute Mehrheit erzielt. Zweitens liegt der Abstand zwischen den beiden großen Allianzen der Befürworter und Gegner der Unabhängigkeit nur zwischen zwei und sechs Prozent. Das Bündnis von Präsident Milo Djuka-novic "Der Sieg ist Montenegros“ liegt je nach Angaben zwischen 42 und 44 Prozent. „Gemeinsam für Jugoslawien“ soll zwischen 38 und 41 Prozent der Stimmen erhalten haben. Rein rechnerisch ergibt sich eine absolute Mehrheit für die Unabhängigkeitsbefürworter durch die Liberale Union und den Einzug von zwei Albanern und einem Bosniaken ins Parlament. Die Liberalen, die knapp acht Prozent erzielt haben soll, und die Vertreter der beiden nationalen Minder-heiten sind ebenfalls für die Unabhängigkeit. Ob Präsident Djukanovic mit diesen Parteien eine Regierung bilden und wie angekündigt noch vor dem Sommer ein Unabhängigkeitsreferendum abhalten wird, ist derzeit jedoch völlig offen.

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