Montenegro wählt Präsident

In der früheren jugoslawischen Teilrepublik Montenegro wird heute ein neuer Prä-sident gewählt. Wahlberechtigt sind 450.000 Montenegriner Es ist bereits der dritte Versuch binnen fünf Monaten, denn der erste und zweite Wahlgang sind an zu ge-ringer Beteiligung gescheitert. Christian Wehrschütz berichtet:

Die Wahl in Montenegro wird erfolgreich sein, weil das Parlament jene Bestimmung gestrichen hat, die für die Gültigkeit der Wahl die Beteiligung von mehr als der Hälfte aller Stimmberechtigten vorsah. Präsident wird voraussichtlich Filip Vujanovic. Er liegt in Umfragen haushoch vor den zwei Gegenkandidaten, die Kleinparteien ange-hören. Vujanovic ist derzeit Parlamentspräsident und Gefolgsmann von Ministerpräsi-dent Milo Djikanovic, der mit großer Mehrheit regiert. Djukanovic will Montenegro reif für die endgültige Loslösung von Serbien zu machen, auf die unter Druck der EU für drei Jahre verzichtet wurde. Das dazu nötige Referendum wird Vujanovic als Prä-sident Montenegros auszuschreiben haben. Das hat Vujanovic auch bereits angekün-digt. Sein Sieg wird somit die Position der Unabhängigkeitsbefürworter in Monte-negro weiter stärken.