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Montenegro ist die letzte ehemalige jugoslawische Teilrepublik, die noch im gemeinsamen Staatenverband mit Serbien verblieben ist. Doch in den letzten drei Jahren der Ära Slobodan Milosevic hat sich Montenegro nicht zuletzt mit westlicher Hilfe immer weiter von Belgrad entfernt. Nach dem Sturz von Milosevic strebt Montenegro unter seinem Präsidenten Milo Djukanovic nun eine Neuordnung der Beziehungen mit Serbien an. Die Mehrheit der montenegrinischen Parteien will, daß diese Beziehung auf der Basis eines völkerrechtlich anerkannten Montenegros beruht. In Podgorica hat Christian Wehrschütz über diese Frage mit dem monte-negrinischen Außenminister Branko Lukovac gesprochen, hier sein Bericht:

Die Verhandlungen über die Beziehungen zwischen Montenegro und Serbien sollen nach der serbischen Parlamentswahl am 23. Dezember beginnen. Über die Basis diese Verhältnisses läßt der montenegrinische Außenminister Branko Lukovac keinen Zweifel offen:

„Wir denken das beide Staaten völlig unabhängig und souverän und natürlich international anerkannt sein sollten. Wir denken das eine Union nur gesund sein kann und funktionieren kann wenn sie auf der Souveränität Montenegros und Serbiens beruht, die auf dieser Basis ihre Beziehungen frei regeln Können.“

Für möglich hält Lukovac eine gemeinsame Außen- Verteidigungs- und Wirtschaftspolitik. Derzeit verhandelt die Regierungskoalition über eine Plattform für die Verhandlungen mit Serbien. Die Volkspartei ist die einzige der drei Koalitionspar-teien, die gegen ein unabhängiges Montenegro ist. Zur Lage der Regierung sagt Außenminister Lukovac:

„Ich möchte zuerst sagend das diese Partei klein ist und keinen dominanten Einfluss in der Koalition hat. Natürlich wäre eine Einigung in der Koalition besser, sollte das nicht möglich sein können wir die Verhandlungen mit Serbien ohne diese Partei fortsetzen oder es kann vorgezogene Parlamentswahlen geben sodass es zu einer Neuregelung der politischen Szene in Montenegro kommt.“

Endgültig entscheiden wird über die Zukunft Monte-negros die Bevölkerung in einem Referendum spätestens im Juni. Lukovac ist sicher, daß der Westen diese Entscheidung Montenegros akzeptieren wird, auch wenn derzeit keine Begeisterung für eine Unabhängigkeit herrsche:

Die Internationale Gemeinschaft ist der Probleme am Balkan müde und will keine neuen Probleme haben daher verstehen wir das die Idee des unabhängigen Montenegros nicht so gut klingt aber wenn eine Mehrheit der Montenegriner für einen unabhängigen Staat ist und das Volk entscheidet dann werden wir als staatliche Organe diese Entscheidung berücksichtigen müssen.“

Die Frage des endgültigen Status des Kosovo dürfe auf keinen Fall ein Hindernis für Montenegros Ambitionen sein; denn so der montenegrinische Außenminister Branko Lukovac:

„Wenn wir an den Kosovo denken so müssen wir berücksichtigen das Montenegro für dieses Problem nicht verantwortlich ist daher kann Montenegro auch nicht in Geiselhaft genommen werden wegen einer möglichen zukünftigen Lösung des Kosovo Problems. Es ist nicht sicher ob das Kosovo Problem in den nächsten 10 Jahren gelöst werden kann und möglicherweise werden die internationalen Kräfte in dieser Region noch sehr lange Zeit präsent bleiben müssen.“

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