Montenegro wird unabhängig
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Berichte Montenegro
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Montenegro
Gesamtlänge: 1’23
„Es leben Montenegro!“ - skandierten die Anhänger der Loslösung von Serbien – und gegen zwei Uhr früh verkündete Regierungschef Milo Djukanovic die Erneuerung des unabhängigen Montenegro. Es war eine Zitterpartie ehe der knappe Sieg feststand, und das Referendum zeigt auch die Spaltung des Landes. In der pro-serbischen Küstenstadt Herceg Novi stimmten 60 Prozent gegen die Unabhängigkeit; in der alten Hauptstadt Cetinje 86 Prozent dafür. Den Ausschlag gaben die Minderheiten, denn Bosnjaken und Albaner stimmten fast geschlossen für die Loslösung. Die Befriedung der beiden Blöcke ist daher besonders wichtig. Dazu zählt die wirtschaftliche Entwicklung des Nordens, wo ein großer Teil der 30 Prozent der Serben Montenegros lebt. Pläne der Regierung dazu bestehen, denn von einem besseren touristischen Angebot profitiert das ganze Land. Neu zu gestalten sind auch die Beziehungen zu Belgrad. Diplomatie und Streitkräfte gilt es etwa zu teilen. Serbiens Regierung will das Referendum erst kommentieren, wenn das Endergebnis vorliegt, dass sie es anerkennt steht außer Zweifel. Denn das Referendum verlief nach der Beurteilung aller Beobachter fair und frei. Überdauern wird die Unabhängigkeit noch die gemeinsame Fußballnationalmannschaft. Unter der Bezeichnung Serbien und Montenegro tritt sie bei der Weltmeisterschaft in Deutschland an.