Ende Dezember vor zwei Jahren erschütterte in ein schweres Erdbeben in Kroatien die Region Banovina, etwa eine Autostunde von der Hauptstadt Zagreb entfernt. Aus Mitteln der EU bekam Kroatien für den Wiederaufbau mehr als 300 Millionen Euro. Doch zwei Jahre später wurden in der Region nur etwas mehr als 10 private Häuser erneuert und wiederaufgebaut. Daher müssen viele Erdbebenopfer weiter in Containern leben. Ein Armutszeugnis stellte der kroatischen Regierung auch Staatspräsident Zoran Milanovic aus; in der Banovina sei nichts passiert, nur sechs Häuser habe Kroatien erneuert; ein Lokalaugenschein von unserem Balkan-Korrespondenten Christian Wehrschütz Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kroatien Insert1: Borislav Bjelajac, Erdbebenopfer in Glina Insert2: Branka Baksic-Mitic, stellvertretende Bürgermeisterin von Glina Insert3: Branka Baksic-Mitic, stellvertretende Bürgermeisterin von Glina Gesamtlänge: 1’45 Container prägen noch immer das Bild in jener kroatischen Region, die vor zwei Jahren von einem massiven Erdbeben heimgesucht worden ist. Dieser Familie in der Gemeinde Glina bringt Branka Baksic-Mitic humanitäre Hilfe vorbei. Sachspenden - von der Waschmaschine bis zum Glashaus - aber nicht der Staat ermöglichten einen zaghaften Neubeginn: 3'02'2 - Ausgaben - 3'23'3 "Nach dem Erdbeben mussten wir unser Vieh verkaufen, weil wir die Kühe nirgends mehr halten konnten, weil alles zerstört war. Nur dank der Spenden von Baumaterial konnten wir das hier bauen." Noch schwieriger ist die Lage dieser 82-jährigen Frau, die allein in diesem behelfsmäßigen Container lebt. Von ihrem Haus blieb nichts übrig, doch ein Wiederaufbau ist nicht in Sicht. Die alte Frau ist leider kein Einzelfall: 1'50'5 - Dritter Winter - 2'04'4 "Die Menschen leben schon den dritten Winter im Container. Ob das Problem bei der Bürokratie liegt oder einfach der Wille fehlt, die Region Banovina wieder aufzubauen, auf diese Frage habe ich keine Antwort." Und was wird dann überhaupt erneuert? 2'17'8 - EU-Geld und Staat - 2'51'0 "Öffentliche Gebäude werden mit EU-Mitteln wieder aufgebaut. Erneuert werden Ambulanzen, Schulen, Altersheime und Kindergärten. Doch bei privaten Häusern gibt es keine Erneuerung." Kein Wunder, dass die lokale Bevölkerung mit Zynismus auf die Tristesse reagiert. „Danke für die Erneuerung der Banovina“ steht auf diesem Plakat. Denn den Glauben an „Work in Progress“ haben die Einheimischen schon lange verloren.