Grabar-Kitarovic wird erste Präsidentin Kroatiens
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Sieg, Sieg, Sieg, riefen die Anhänger der nationalkonservativen Oppositionspartei HDZ als gestern Nacht der Sieg ihrer Kandidatin Kolinda Grabar-Kitarovic endlich feststand. Die Wahlkommission hatte ihn bestätigt und Ivo Josipovic seine Niederlage eingestanden. Schließlich trat die 47-jährige Grabar-Kitarovic auf. Getreu ihrem Wahlkampfmotto „Für eine besseres Kroatien“ bekräftigte sie in der Wahlnacht die Hoffnung auf einen Ausweg aus der jahrelangen sozialen Krise und verkündete:
"Niemand soll mir sagen, dass Kroatien kein reiches Land sein wird. Kroatien wird zu den entwickeltesten Ländern der EU und der Welt zählen."
Mangels Kompetenzen als Staatspräsidentin wird sie ihr Versprechen kaum einlösen können. Doch zum Sieg in der Stichwahl reichte ihre massive Kritik an den schwachen Resultaten der Mitte-Linksregierung, von der auch viele linke Wähler enttäuscht sind. Ausdruck dessen sind auch 60.000 ungültige Stimmen, die vor allem Amtsinhaber Ivo Josipovic trafen, der viel zu spät zur Regierung auf Distanz ging. Weniger als 19.000 Stimmen trennen Josipovic von Grabar-Kitarovic, und das bei 2,2 Millionen abgegebenen Stimmen. Grabar-Kitarovic führte einen viel besseren Wahlkampf als der Amtsinhaber und für sie stimmte auch die große Mehrheit der Auslandskroaten, die traditionell nationalkonservative Wähler sind.