Erste Wahl zum Europaparlament
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Berichte Kroatien
336 Kandidaten auf 28 Listen kämpften um die 12 Mandate im Europäischen Parlament. Chancen haben aber nur drei wahlwerbende Gruppen. Dazu zählen das regierende Mitte-Linksbündnis aus Sozialdemokraten und Liberalen, die konservative Oppositionspartei HDZ und die oppositionelle Arbeiterpartei, die ebenfalls die Fünf-Prozent-Hürde für ein Mandat überspringen könnte. Kroatien ist ein Wahlkreis, die Wähler können zum ersten Mal Kandidaten reihen, doch von dieser Möglichkeit dürften nicht besonders viele Kroaten Gebrauch machen, weil nur eine Beteiligung von 20 bis 30 Prozent erwartet wird. Drastisch gesunken ist auch die Zahl der Wahlberechtigt. Mehr als 700.000 Karteileichen wurden gestrichen, und nun sind bei 4,4 Millionen Einwohnern noch etwa 3,7 Millionen Bürger stimmberechtigt. Der Wahlkampf verlief flau, die Parolen waren nicht gerade zündend. Der Slogan des Regierungsbündnisses lautete „Mutig nach Europa“, die HDZ plakatierte „Die Kraft des europäischen Kroatiens“. Diese Kräfte sind eher gering; und bei 20 Prozent Arbeitslosigkeit und fünf Jahren Wirtschaftskrise dominieren Alltagssorgen. Die Wahllokale schließen um 19 Uhr, Ergebnisse sind für den späten Abend zu erwarten.