Staatspräsident Josipovic zum Burgenland
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Staatspräsident Ivo Josipovic sieht vor allem die burgenländischen Kroaten als Brücke zwischen dem Burgenland und Kroatien. Kroatien selbst hat einen umfassenden Schutz seiner Minderheiten, die auch durch Abgeordnete im Parlament in Agram vertreten sind. Die Lage der Kroaten im Burgenland bewertet Josipovic positiv:
"Wir in Kroatien wollen natürlich, dass die kroatische Minderheit in jedem Staat die Möglichkeit hat, ihre Tradition und ihre nationale Eigenheit zu bewahren; und das geschieht natürlich auch im Burgenland. Natürlich hängt von der Zahl, der Geschichte und der Tradition auch die Stellung im politischen System ab. Wir in Kroatien haben ein sehr entwickeltes System der Teilnahme der Minderheit am politischen Leben; in Österreich ist das etwas anders. Doch gemeinsam in Österreich und Kroatien ermöglichen wir den Minderheiten; ihre Kultur zu bewahren. Zufrieden bin ich auch damit, dass sogar zwei Minister der österreichischen Regierung kroatischer Abstammung sind; und das zeigt auch, dass die Kroaten völlige politische Rechte im politischen Leben in Österreich haben."
Darüber hinaus ist für Kroatien die Minderheit im Burgenland aber auch sprachlich interessant. Dazu sagt Josipovic:
"Wenn wir dieses schöne archaische Kroatische hören, dann fühlen wir uns ein wenig wie in einem Museum der kroatischen Sprache. Doch wir hätten auch gerne, dass die Kroaten, die diese schöne Sprache bewahren, auch gut das zeitgenössische Kroatisch sprechen. So wir das in Kroatien mit anderen Minderheiten machen, kann die Minderheit eine ausgezeichnete Brücke zwischen zwei Staaten sein."
Diese Brücke nützt bereits die kroatische Fußballnationalmannschaft, die auch heuer, vor Beginn der Europameisterschaft, ein Trainingslager in Bad Tatzmannsdorf durchführt. Darüber hinaus geht es bei den Gesprächen zwischen Landeshauptmann Hans Niessl und Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth in Agram aber auch um einen Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen. In den Bereichen erneuerbare Energie, Tourismus und beim Wein sollen Exportchancen genützt und auch die Tourismuswerbung für das Burgenland ausgebaut werden.