Russland versucht Rückkehr auf den Balkan Wehrschütz Mod
Radio
J18
Berichte Kroatien
Als Investor spielen russische Firmen in Ex-Jugoslawien bisher nur eine untergeordnete Rolle. Sogar in Montenegro liegt Russland nur auf Platz fünf; dort hat ein russischer Tycoon das Aluminiumwerk gekauft, das der Hauptexporteur Montenegros ist. In allen anderen Ländern zählt Russland nicht zu den 10 wichtigsten Handelspartnern. Wichtig ist Russland aber als Energielieferant. Das unterstrich Präsident Vladimir Putin bei der Energie-Konferenz in Agram an der alle Staaten des Balkan durch ihre Präsidenten vertreten waren. 2006 habe Russland 73 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Südosteuropa geliefert; die Hälfte der Erdgasexporte nach Europa entfalle somit auf die Region, sagte Putin. Diese Präsenz will Putin weiter stärken. So ist Russland am Bau von Gaslagern oder an der Gasifizierung von Mazedonien und Albanien interessiert. Eine entsprechende Absichtserklärung mit Serbien wurde bereits unterzeichnet. Hinzu kommen der Bau von Transitleitungen, die Modernisierung von Kraftwerken in Bosnien oder der Bau eines Kraftwerks in Mazedonien. Interessiert ist Putin aber auch daran, dass Energiegiganten aus Russland bei Privatisierungen zum Zuge kommen. Erste Adresse ist dabei Serbien. Es wird von Putin gegen den Westen im Kampf gegen die Unabhängigkeit der albanisch dominierten Provinz Kosovo unterstützt. Ein Preis dafür könnte der serbische Öl-Konzern NIS sein, der noch heuer privatisiert werden soll.