Kärntner Banken und der Krieg in Kroatien
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Während des Kroatien-Krieges in den Jahren 1991 bis 95 soll die Stadt Villach eine nicht unwesentliche Rolle als Finanzplatz gespielt haben. Besonders profitabel könnte das Geschäft für eine Filiale der BKS, der Bank für Kärnten und Steiermark gewesen sein. Denn ein Konto bei der BKS diente gleichsam als Sammelkonto für Spenden der kroatischen Diaspora, räumt in Agram, Terezija Barbaric ein. Barbaric war von 1991 bis 93 Kabinettchefin des kroatischen Finanzministers:
„Auf das Konto in Villach flossen zwischen 1992 und 1997/98 alles in allem etwa 100 Millionen USD. Betonen muss man, dass der größte Teil bis zum Jahre 1995 überwiesen und verbraucht wurde.“
Wurde das Geld auch für Waffenverkäufe verwendet oder anderwärtig verwendet? Terezija Barbaric:
„Wir haben nur die Zahlungsaufträge bekommen. Ob und wie viel direkt für die Verteidigung verwendet wurde, oder ob Geld, sagen wir für die Geldwäsche von einem Konto zum anderen verwendet wurde, das kann ich Ihnen nicht sagen.“
Doch gerade das interessiert die kroatische Justiz. Im Rechtshilfeersuchen geht es auch um Überweisungen von 2,8 Millionen USD, die zwischen September 1991 und April 1992 von der BKS an die Kärntner Sparkasse erfolgten. Grund der Ermittlungen ist der Fall des Generals Vladimir Zagorec. Er wird beschuldigt, Geld für Waffen und andere kriegswichtige Dinge auf Privatkonten transferiert zu haben. Aufklärung verlangt Kroatien auch über Geschäfte zwischen Zagorec und der Hypo-Alpe-Adria. Sie und Zagorec beteuern, dass alles legal war und ist. Die Hypo hat bei Waffengeschäfte im Gegensatz zu anderen Banken in Österreich offensichtlich keine Rolle gespielt; sie hat aber im Krieg mit einem Kredit von 20 Millionen DM, den Aufbau mehrer kroatischer Botschaften im Ausland finanziert.