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Kärntner Techniker mit Recycling Pilotprojekt im Kosovo

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Der albanisch dominierte Kosovo ist nicht gerade als Standort für innovative Technologien bekannt. Trotzdem hat gerade in dem Balkan-Land ein Maschinenbauer aus St. Andrä im Lavanttal ein Pilotprojekt gestartet, bei dem Altreifen recycelt und wertvolle Rohstoffe gewonnen werden. Ist das Projekt erfolgreich, so sind die Marktchancen enorm. Allein in Österreich fallen im Jahr sechs Millionen Altreifen an, die es zu entsorgen gilt:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus dem Kosovo

Kamera: Marian Ognanowski

Insert1: Rudolf Triebnik, Maschinenbauer aus Kärnten

Insert2: Rudolf Triebnik, Maschinenbauer aus Kärnten

Insert3: Harald Himmer, Unternehmer aus Österreich

Gesamtlänge: 2’22

Im Norden des Kosovo liegt Trepce, der Bergbaugigant aus kommunistischer Zeit, nach wie vor danieder; der Kosovo und Serbien streiten über die Rechte, eine Lösung ist nicht in Sicht. Doch in einer Halle haben Österreicher mit kosovarischen Investoren ein Pilotprojekt für das Recycling von Altreifen begonnen. In diesen beiden Drehrohröfen wird aus Altreifen Gasöl leicht und schwer sowie Karbon-Black gewonnen, das in der Industrie etwa als Füllstoff verwendet wird.

"Simpel gesagt ist das so wie Schnapsbrennen; man hat ein Produkt, das fest ist, das wird dann erhitzt, wird flüssig, dampfförmig, und das wird das hinten über einen Wärmetauscher, bzw. wird das abgekühlt, und das Produkt das herauskommt, kondensiert, und wird dann zu dem Produkt, das wir uns wünschen am Ende des Prozesses."

Und was ist nun das Neue an diesem an sich altbekannten Verfahren?

"Wir erzeugen nicht nur irgendetwas, was da raus kommt; das nennt man Masut, das in Russland und überall als dreckiges Öl verwendet wird; wir fraktionieren es, das heißt, wir teilen es auf in ein hochwertiges Produkt; und das ist das Novum eigentlich daran."

6000 Tonnen Altreifen kann die Anlage verarbeiten, während im Kosovo 15.000 Tonnen pro Jahr anfallen. Altreifen gibt es aber auch in Österreich; warum wurde das Pilotprojekt also im Kosovo begonnen?

"Ich gehe davon aus, dass wir diese Technologie selbstverständlich auch in Österreich, in Europa und weltweit zum Einsatz bringen werden. Aber es ist natürlich so, dass man dort beginnt, wo der Mut und die Geschwindigkeit am schnellsten sind; und das war zufällig hier im Kosovo, weil es ja nicht nur um die Investoren geht, sondern weil es auch darum geht, dass man Genehmigungen und ähnliches rasch bekommt, das wird in Österreich alles sicher auch sehr genau geprüft werden, könnte aber sein, dass es etwas länger dauert."

Österreicher und Albaner rechnen jedenfalls mit großen Chancen weltweit; derzeit werden Altreifen vorwiegend bei der Zementherstellung verwendet, während der Recycling-Prozess sauber abläuft und keine Emissionen freigesetzt werden.

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