Vucic im Kosovo
Der serbische Präsident Alexander Vucic fährt noch heute in den serbisch dominierten Norden des Kosovo. Der Besuch stand bis gestern auf des Messers Schneide. Der Grund war ein Konflikt mit der albanischen Führung des Kosovo über das Besuchsprogramm. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:
Alexander Vucic wird im Nordkosovo den Stausee Gasivoda besuchen, vom dem aus der Kosovo mit Strom und Wasser versorgt wird. Gespeist wird der See mit Wasser aus Serbien. Die albanische Führung in Pristina wollte Vucic diesen Besuch zunächst verweigern, musste gestern Abend aber dem Druck von EU und USA nachgeben. Der Streit war einer der Gründe dafür, warum gestern in Brüssel ein direktes Treffen zwischen der serbischen und der albanischen Delegation von Vucic verweigert wurde. Thema der Gespräche hätte auch die Frage eine Grenzkorrektur zwischen beiden Staaten sein sollen, die zu einer Anerkennung des Kosovo durch Serbien führen könnte. Vucic hat angekündigt, dass er morgen im Nordteil von Kosovska Mitrovica eine Grundsatzrede zur Normalisierung der Beziehungen halten wird. Ob dabei auch konkrete Aussagen zur Grenzkorrektur gemacht werden, ist offen.