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Fünfter Geburtstag des Kosovo

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Berichte Kosovo


Heute vor fünf Jahren hat der albanisch dominierte Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. In der Hauptstadt Pristina wird dieser Jahrestag heute groß gefeiert, obwohl Europas jüngster Staat noch immer viele Probleme hat. Es berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz

Seinen Geburtstag feiert der Kosovo heute in Pristina mit einer Parade der Sicherheitskräfte und der Polizei; am Nachmittag findet eine Festsitzung des Parlaments statt, und am Abend gibt es ein Feuerwerk. Die kosovarische Post gab eine Sonderbriefmarke heraus, und bereits gestern legte die Staatsführung Kränze bei Denkmälern für gefallene Albaner nieder, die 1999 in den Reihen der UCK gegen Serbien kämpften. Ministerpräsident Hashim Thaci streicht im ORF-Interview die Erfolge des Kosovo in diesen fünf Jahren heraus:

"Der Staat wird von Tag zu Tag stärker; wir haben gute Beziehungen zu unseren Nachbarn, und wir haben mit der Normalisierung unserer Zusammenarbeit mit Serbien begonnen. Wir wurden Mitglied des Internationalen Währungsfonds der Weltbank und der EBRD, etwa 100 Staaten haben uns anerkannt und auch bei der NATO-Annäherung machen wir Fortschritte."

Doch es gibt auch große Schattenseiten; dazu zählen Korruption und Kriminalität sowie die hohe Arbeitslosigkeit und die geringe Zahl ausländischer Investoren, obwohl die Infrastruktur viel besser wurde. Doch Investoren wollen ein sicheres Umfeld und auch daher sind Reformen und normale Beziehungen zu Serbien so wichtig, die bis Juni erreicht werden sollen. Entscheidend wird die Integration des serbisch dominierten Nordens in das Staatswesen des Kosovo sein, das nach fünf Jahren besser dasteht als befürchtet, zumal die Nichtanerkennung durch Serbien und sogar durch fünf EU-Mitglieder die Konsolidierung des Kosovo nach wie vor erschwert.

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