Massive Spannungen im Norden des Kosovo

Im Norden des Kosovo sind die Spannungen zwischen Serben und Albanern am Abend eskaliert. Serbische Demonstranten setzten einen der beiden Grenzübergänge des Kosovo zu Serbien in Brand; aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

In Brand gesetzt haben die serbischen Demonstranten die Container-Zollstation beim Grenzübergang Jarinje. Die Brandstifter sollen vermummt gewesen sein, ob Personen dabei verletzt wurden ist noch unklar. Die EU-Polizeimission EULEX hat ihre Präsenz an den Grenzübergängen verstärkt. Am Nachmittag haben Serben einen Hubschrauber der Friedenstruppe KFOR beschossen und die Zufahrt zu den beiden Grenzposten wieder blockiert. Die Serben werfen der KFOR vor, pro-albanisch zu handeln. Die KFOR heute Zöllner und Grenzpolizisten albanischer Nationalität an einen Grenzübergang geflogen haben. Bisher taten dort praktisch nur Kosovo-Polizisten serbischer Nationalität Dienst. Zu Beginn der Woche setzte die kosovarische Regierung Sonderpolizisten ein, um die Kontrolle über beide Grenzübergänge zu übernehmen; dabei wurde ein Polizist vor serbischen Demonstranten getötet. Serbien, EU und KFOR haben die Gewalttaten verurteilt und bemühen sich um eine friedliche Beilegung der Spannungen.