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Beginn des Dialogs zwischen Pristina und Belgrad

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J 18
Berichte Kosovo
In Brüssel beginnen heute Abend die Verhandlungen zwischen Serbien und dem Kosovo über sogenannte technische Fragen. Es ist das das erste offizielle bilaterale Treffen zwischen Belgrad und Pristina seit der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo im Februar 2008. Zentrale Themen des Dialogs unter Vermittlung der EU sollen praktische Fragen sein, die das Leben von Albanern und Serben konkret betreffen. Über den bevorstehenden Dialog berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Bewegungsfreiheit, Rechtsstaat und regionale Zusammenarbeit sind die ersten drei Themen, die die Delegationen aus Serbien und dem Kosovo in Brüssel behandeln werden. Dabei geht es um so praktische Fragen wie Zollstempel oder Autokennzeichen. Derzeit dürfen Autos mit kosovarischen Kennzeichen nicht nach Serbien einreisen, sondern müssen serbische Probekennzeichen statt der kosovarischen verwenden. Das ist natürlich nicht gratis; was die Zollstempel betrifft, so geht es etwa um die Frage, wie Waren aus dem Kosovo über Serbien oder nach Serbien ausgeführt werden können, denn natürlich akzeptiert Serbien keine Stempel, die einen Hinweis auf einen unabhängigen Staat zuließen. Wie penibel Serbien vorgeht, zeigt sich daran, dass Grenzpolizisten immer wieder im Pass Stempel durchstreichen, die die Aufschrift Republik Kosovo tragen. Zu den praktischen Problemen zählt auch, dass es keinen Postverkehr gibt oder auch die jeweiligen Mobilfunknetze gestört werden. All diese Probleme sollen in Brüssel erörtert und gelöst werden, ohne den Status des Kosovo wieder zu erörtern. Die Albaner sind strikt gegen eine Behandlung dieses Themas, das indirekt natürlich präsent ist; so hat etwa die Frage, wie ein auch für Serbien annehmbarer Zollstempel aussehen kann, durchaus mit der Statusfrage zu tun. Die erste Dialogrunde soll bis morgen Nachmittag dauern. Weitere Gespräche sollen dann mehrmals im Monat in Brüssel stattfinden.

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