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IGH entscheidet zugunsten des Kosovo

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Berichte Kosovo
In seinem mit Spannung erwarteten Gutachten zur Unabhängigkeitserklärung des Kosovo hat der Internationale Gerichtshof in den Haag zugunsten des Kosovo und gegen Serbien entscheiden. Die Richter befanden, dass die Erklärung der Unabhängigkeit nicht gegen internationales Recht verstößt. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Das Gutachten des Internationalen Gerichtshof in Den Haag fiel überraschen klar aus. Mit zehn zu vier Stimmen befanden die Richter, dass die Erklärung der Unabhängigkeit am 17. Februar 2008 durch die albanische Mehrheit das internationale Recht nicht verletzt. Das internationale Recht verbiete eine derartige Erklärung nicht, daher habe sie auch kein Völkerrecht verletzt. Im Kosovo wurde der Inhalt des Gutachtens des IGH natürlich begrüßt. Es sei nun Zeit für Serbien, die Realität der Unabhängigkeit anzuerkennen. USA und EU riefen Serbien und den Kosovo zur Zusammenarbeit und zum Blick in die Zukunft auf. In Serbien wurde das Gutachten mit Betroffenheit und Trotz aufgenommen. Zu einem Neubeginn der Politik gegenüber dem Kosovo wird es nicht kommen. So sagte Präsident Boris Tadic, Serbien werde in den nächsten Tagen 55 Diplomaten ausschicken, um die Zahl neuer Anerkennung so gering wie möglich zu halten. Ziel sei nach wie vor eine Resolution im September durch die UNO-Generalversammlung, in der neue Statusverhandlungen gefordert werden. Dieses Ziel ist wohl unerreichbar, denn durch entsprechendes Lobbying der USA dürfte nun eine neue Anerkennungswelle bevorstehen. Bisher haben 69 Staaten den Kosovo anerkannt, darunter 22 Länder der EU.

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