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Der frühere Ministerpräsident des Kosovo, Ramush Hradinaj, ist heute vom Haager Tribunal freigesprochen worden. Das Gericht fand Haradinaj für nicht schuldig, als Kommandant der Freischärlerbewegung UCK Kriegsverbrechenim Kosovo begangen zu habe

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Berichte Kosovo
Der frühere Ministerpräsident des Kosovo, Ramush Hradinaj, ist heute vom Haager Tribunal freigesprochen worden. Das Gericht fand Haradinaj für nicht schuldig, als Kommandant der Freischärlerbewegung UCK Kriegsverbrechenim Kosovo begangen zu haben. Christian Wehrschütz berichtet:

Ramush Haradinaj war angeklagt, von März bis September 1998 Serben, Roma und albanische Kollaborateure gefoltert, misshandelt und ermordet zu haben. Das Gericht sprach Haradinja von all diesen Anklagepunkten und damit auch von dem Vorwurf frei, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und gegen das Kriegsvölkerrecht begangen zu haben. Die albanischen Zuschauer im Tribunal, darunter Haradinajs Frau, Sohn und Bruder, applaudierten sofort nach dem Urteil. Ebenfalls freigesprochen ein weiterer albanischen ehemaligen UCK-Führer; dieser Freispruch erfolgte jedoch nicht einstimmig, weil ein Richter des Tribunal eine abweichende Meinung hatte. Verurteilt wurde jedoch der dritte albanische Angeklagte; er wurde in zwei Fällen der Misshandlung und der Folter für schuldig gesprochen und zu sechs Jahren Haft verurteilt. Der Mann ist ein Cousin von Ramush Haradinaj und war Kommandant eines Gefangenenlagers. In einigen anderen Anklagepunkten wurde auch dieser Mann freigesprochen. Bei der Urteilsverkündung betonte der Richter jedoch, dass es große Probleme gegeben habe, Zeugen zur Aussage zu bewegen und stichhaltige Beweise zu finden. In vielen einzelnen Anklagepunkten erfolgte der Freispruch daher aus Mangel an Beweisen. Alle drei Albaner hatten sich freiwillig dem Tribunal in Den Haag gestellt.

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