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Kärntner Soldaten auf Oster-Einsatz im Kosovo

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Ostern gefeiert wird von den Kärntnern heute auch im Kosovo, im jüngsten Staat Europas. Dort sind 560 Österreicher im Camp Casablanca in der Stadt Suva Reka im Einsatz. Darunter sind auch knapp 130 Soldaten aus Kärnten, die gemeinsam mit den Steirern das größte Kontingent stellen. Aufgabe der Soldaten ist es, Frieden und Stabilität zu sichern und die serbische Minderheit im Kosovo zu schützen. Wie unsere Soldaten unter Einsatzbedingungen Ostern feiern, das hat für uns unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz recherchiert, die das Camp Casablanca und unsere Soldaten auf Außenposten besucht hat. Hier sein Bericht:

Der unwirtlichste Außenposten der österreichischen Soldaten liegt auf einer Seehöhe von 480 Metern Seehöhe über dem Dorf Velika Hodja, einer Enklave, in der etwa 600 Serben wohnen. Der Außenposten heißt Adler, und ist mit 90 Soldaten besetzt, darunter 30 Kärntnern. Die Gegend ist tief verschneit durch den jüngsten Wintereinbruch im Kosovo; trotzdem ist der Dienst durchaus erträglich:

„Die Zelte sind geheizt, sie sind erst vor kurzem renoviert worden, es sind Holzböden drinnen. Das Leben für sechs Tage ist grundsätzlich erträglich; und von der Wasserversorgung her, das funktioniert tadellos; das übernehmen unsere Schweizer Kameraden, die uns hier regelmäßig alle 36 Stunden mit Wasser versorgen.“

… sagt Hauptmann Michael Magnet aus St. Andrä im Lavantal. Die Soldaten haben neben Velika Hodja auch noch ein serbisches Kloster in einem rein albanischen Dorf zu bewachen – auch heute am Ostersamstag.

„Also, dass was mir da am meisten abgeht ist der auf jeden Fall der richtige Kärntner Reindling und die richtige Kärntner Jausen"

…sagt Vizeleutnant Mario Bürger; in Kärnten ist er bei Jägerbataillon 26 in Spital an der Drau im Einsatz; seit einem Jahr ist Bürger schon im Kosovo; vor allem den Familienvätern fehlen natürlich Frau und Kinder. Dazu zählt Enio Pticek aus Oberkärnten, der eine Frau und drei Kinder zu Hause hat:

"Jetzt zu Ostern wird das Herz schon etwas schwerer, wenn man nicht bei der Familie ist; aber ich denke ein Mal, es ist auch angenehm hier mit Kameraden Ostern zu feiern, aber es ist sicher nicht dasselbe wie mit der Familie."

Am Oster-Sonntag am Abend werden die Kärntner im Außenposten Adler abgelöst und ins Camp Casablanca zurückverlegt; dann wird es doch noch eine Art Kärntner Jause geben, erzählt Hauptmann Michael Magnet:

"Verschiedene Dienstgrade, Soldaten, haben sich Sachen aus Kärnten schicken lassen, wie einen typischen Schinken, den Reindling, den typischen, es wird drinnen vorbereitet durch den Dienstführenden, und wenn wir am Sonntag ins Camp verlegen, werden wir am Abend eine kleine Osterfeier mit Segnung durch unseren Militärpfarrer durchführen."

Dazu hat auch das Land Kärnten selbst einen Beitrag geleistet, sagt Oliver Winkler in Camp Casablanca:

"Was mich gestern sehr überrascht hat, war, dass wir zwei Kärntner Würstel vom Landeshauptmann oder vom Land Kärnten bekommen haben; dass die an uns denken, das hat mich überrascht und gefreut."

Der Korporal und gelernte Fahrzeugbauer war schon 15 Monate im Bosnien im Einsatz. Im Camp selbst kann über A1 problemlos mit der Heimat telefoniert werden; Sport- und Freizeitangebote machen das Leben so angenehm wie möglich; daher sieht etwa Korporal Arthur Ruthard Ostern im Kosovo durchaus gelassen:

"Erstens deswegen machts nichts aus, weil uns herunten nichts abgeh; es wäre zwar schön mit der Familie unter anderem Ostern zu verbringen aber mit den Kameraden da ist es auch ein familiäres Verhältnis, und es passt gut."

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