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Kosovo ist unabhängig

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Berichte Kosovo
Das Parlament des Kosovo hat die Unabhängigkeit des Kosovo erklärt. Die entsprechende Erklärung nahmen die Abgeordneten per Akklamation an. Die 10 serbischen Abgeordneten boykottierten die Sitzung. Die albanisch dominierte, ehemalige serbische Unruheprovinz wird damit der 47 Staat in Europa. Aus Prishtina, der Hauptstadt des Kosovo, berichtet Christian Wehrschütz:

Nach der Annahme der Unabhängigkeitserklärung unterschrieben zunächst Präsident Fatmir Sejdiu und Ministerpräsident Hashim Thaci und dann alle Abgeordneten das Dokument. Es umfasst 12 Punkte. Darin wird der Kosovo als Staat definiert, der dem Frieden und der Stabilität verpflichtet ist. Ziel ist die Mitgliedschaft in EU und NATO. Charakterisiert wird der Kosovo als demokratische, laizistische und multiethnische Gesellschaft. In der Unabhängigkeitserklärung verpflichtet sich der Kosovo auch, eine militärische und zivile internationale Präsenz zu akzeptieren, und sich nach den Grundsätzen des Ahtisaari-Plans zu gestalten. Dieser von Serbien abgelehnte Plan sieht eine Unabhängigkeit vor, die von der Friedenstruppe KFOR und einer EU-Mission überwacht wird, die die UNO-Verwaltung nun schrittweise ablöst. Beschlossen hat das Parlament in Prishtina auch neue staatliche Symbole. Sie unterscheiden sich klar von der derzeit gebräuchlichen roten albanischen Fahne mit schwarzem Doppeladler. Diese Fahne ist derzeit in Prishtina allgegenwärtig, wo die Albaner seit Stunden die Unabhängigkeit feiern. In den serbischen Siedlungsgebieten schwankt die Stimmung dagegen zwischen Erbitterung und Niedergeschlagenheit. Morgen sollen Massenproteste stattfinden. Sie sind auch in Serbien geplant. Ministerpräsident Vojislav Kostunica bezeichnete den Kosovo wörtlich als Quasi-Staat auf serbischem Boden unter NATO-Kontrolle. Den USA war er eine Politik der Gewalt vor und die EU beschuldigte Kostunica alle ihre Prinzipien gebrochen zu haben.

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