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Kosovo auf dem Weg zur Unabhängigkeit

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J17
Berichte Kosovo
Die albanisch dominierte Provinz Kosovo wird voraussichtlich am Sonntag ihre Unabhängigkeit erklären. Das teilte der Sprecher von Ministerpräsident Hashim Thaci in Prishtina mit. Die ehemalige serbische Provinz wird seit acht Jahren von der UNO verwaltet. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Hashim Thaci bestätigte die Angaben seines Sprechers bei einer Pressekonferenz in Prishtina nicht. Trotzdem spricht fast alles für den Sonntag. Die Vorbereitungen im kosovarischen Parlament laufen auf Hochtouren, und die EU-Mission für den Kosovo ist praktisch einsatzbereit. 1800 Polizisten, Richter und Staatsanwälte sollen die UNO-Mission ablösen. Mit einem wohlwollenden Empfang in den serbischen Gebieten des Kosovo kann die EU aber nicht rechnen. Die Kosovo-Serben kündigten einen totalen Boykott der Mission an. Sie wollen Anfang Mai ein eigenes Serben-Parlament wählen. Die de facto Teilung des Kosovo könnte somit durch die Unabhängigkeit zementiert werden. Sie wird auch Serbien nicht anerkennen. Das betonte in Belgrad der wiedergewählte Präsident Boris Tadic bei seiner Vereidigung durch das Parlament. Tadic will jedoch weiter am EU-Kurs festhalten, während Ministerpräsident Vojislav Kostunica eine EU-Annäherung heute neuerlich ablehnte, sollte der Kosovo mit Hilfe der EU unabhängig werden.

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