Vor Machtwechsel im Kosovo und Thaci Kurzporträt
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Berichte Kosovo
Noch in der Nacht versprach PDK-Vorsitzender Hashim Thaci seinen Anhängern, so rasch wie möglich die Unabhängigkeit auszurufen. Dazu dürfte es wohl trotz des Widerstands aus Belgrad kommen, weil es keine praktikable Alternative gibt. Die Serben boykottierten die Wahl, doch auf die Regierungsbildung hat das keinen Einfluss. Erster Ansprechpartner für Thaci dürfte die geschlagene LDK sein. Ein weiterer möglicher Koalitionspartner ist die Partei des früheren Ministerpräsidenten und Freischärlers Ramush Haradinaj. Sie besitzt große regionale Bedeutung im Kosovo. Welche Regierung gebildet wird, hängt nicht nur von den Albanern, sondern auch von den USA ab; sie reden als Schutzmacht ein gewichtiges Wort mit. Um für die Ausrufung der Unabhängigkeit bereit zu sein, sind eine rasche Konstituierung des Parlaments und eine zügige Regierungsbildung nötig. Für Belgrad ist der 39-jährige Hashim Thaci als Gesprächspartner wohl kaum annehmbarer als seine Vorgänger. Thaci verließ 1992 den Kosovo und studierte in der Schweiz internationales Recht und südosteuropäische Geschichte, 1993 zählte er ebenfalls in der Schweiz zu den Mitgründern der Freischärler-Bewegung UCK. In Serbien wurde er 1997 in Abwesenheit zu 10 Jahren Haft verurteilt Bei den gescheiterten Verhandlungen zur Lösung der Kosovo-Krise in Frankreich im Jahre 1999 leitete Thaci die albanische Delegation. Thaci ist verheiratet, hat einen Sohn und spricht Englisch und Deutsch.