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Neue Regierung unter Agim Ceku im Kosovo

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Berichte Kosovo


Im Kosovo hat das Parlament heute Agim Ceku zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Er löste den glücklosen Bajram Kosumi ab. Ceku setzt eine Koalition fort, die die Parteien LDK und AAK nach den Wahlen im Herbst 2004 gebildet haben. Ceku war im Krieg Kommandant der Freischärlerbewegung UCK und davor auch General in den kroatischen Streitkräften. Der Regierungswechsel ändert nichts am Ziel der albanischen Mehrheit, bei den Statusgesprächen in Wien die Unabhängigkeit zu erreichen.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Gesamtlänge: 1’20

Der Tod von Präsident Ibrahim Rugova Ende Jänner war der Auslöser für die Neuordnung der politischen Kräfteverhältnisse im Kosovo. Beseitigt wurden auch Schwachstellen in der Regierung. Der neue Ministerpräsident Agim Ceku gilt als schlagkräftig und charismatisch. Der 46-jährige General leitete zuletzt das Kosovo-Schutz-Korps; es soll der Kern einer Armee des Kosovo sein und besteht aus ehemaligen Freischärlern. Für Belgrad ist Ceku daher ein rotes Tuch. Auf der Webseite der Regierung ist die Strafanzeige gegen ihn zu finden, in der Ceku der Kriegsverbrechen beschuldigt wird. Ceku wurde bereits zwei Mal im Ausland verhaftet, nach Interventionen der UNO aber freigelassen. Im Kosovo hat er versucht, auf die serbische Minderheit zu zugehen. So gehört der neuen Regierung ein serbischer Oberst der Kosovo-Polizei als stellvertretender Innenminister an. Auch der Minister für Rückkehr ist mit Slavisa Petkovic ein Serbe. Er war einer der wenigen Politiker, der die Parlamentswahl im Kosovo nicht boykottierte und damit Belgrad den Gehorsam verweigerte.

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