Kosovo vor der Wahl

Im Kosovo finden heute Lokalwahlen statt. Es sind die zweiten seit dem Ende des Kosovo-Krieges vor drei Jahren, der mit dem Abzug der jugoslawischen Streitkräfte endete und die Provinz unter UNO-Verwaltung stellte. Wahlberechtigt sind 1,2 Millionen Albaner und etwa 150.000 Serben. Aus Belgrad berichtet über die Lokalwahl unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Die internationale Gemeinschaft erhofft sich von der Lokalwahl eine weitere Stabilisierung des Kosovo, nicht zuletzt um die Voraussetzungen für eine Rückkehr der vertriebenen Serben endlich schaffen zu können. Ob die Aufrufe zur Wahl vor allem die Serben beeindrucken können ist fraglich. Viele Flüchtlinge, die in Serbien und Montenegro leben, haben sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Im Kosovo sind die Lebensbedingungen noch schlechter. Doch auch die Wahlbeteiligung der Albaner dürfte niedriger sein als bei der Lokalwahl im Jahre 2000. Damals dominierte noch das Thema Unabhängigkeit. Die Euphorie ist verflogen und im Wahlkampf dominierten Themen des täglichen Lebens. Gewählt werden 920 Gemeinderäte in den 30 Gemeinden des Kosovo. 68 Gruppierungen mit 5700 Kandidaten treten an. Stärkste Kraft dürfte die Liga für ein Demokratisches Kosovo von Präsident Ibrahim Rugova bleiben, gefolgt von zwei den Parteien, die aus der Freischärlerbewegung UCK hervorgegangen sind. Ergebnisse werden für Mitte kommender Woche