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Im Fall des österreichischen Polizisten, der im Kosovo einen Albaner miß-handelt haben soll, hat nun die UNO-Polizei ihre Untersuchungen abgeschlos-sen. Auf der Grundlage dieser Untersuchungen hat ein internationaler Staats-anwalt im Kosovo nun eine Anklageschrift verfaßt, in der dem Österreicher, mehrere Straftaten vorgeworfen werden. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Nach Angaben des Pressesprechers der UNMIK-Polizei im Kosovo, Derek Chappel, hat die Polizei ihren Bericht an den Untersuchungsrichter in der Region von Prizren weitergeleitet. Der zuständige internationale Staatsanwalt hat auf der Grundlage dieses Berichts nun Anklage gegen den Österreicher und weitere zwei albanische Polizisten erhoben. Zu den Straftaten, die in der An-klageschrift aufgezählt werden, sagt Derek Chappell:

Diese Straftaten schließen ein. Körperverletzung eines Häftlings, Erwirkung einer Zeugenaussage unter Zwang und Drohungen, Mißhandlungen im Dienst, Amtsmißbrauch und falsche Zeugenaussage. Der internationale Ankläger hat die Ausstellung eines internationalen Haftbefehls beantragt, und wir haben abzuwarten, ob dieser bewilligt wird und ich nehme an, daß er dann den österreichischen Behörden zugestellt wird.“

Begangenen haben soll der Österreicher diese Straftaten Ende Februar gegen-über einem albanischen Gefangenen sowie bei der anschließenden Einvernahme. Unmittelbar nachdem diese Vorwürfe bekannt wurden, haben österreichische Beamte den Polizisten im Februar aus dem Kosovo nach Österreich zurückge-bracht. Die beiden albanischen Polizisten blieben zunächst in Haft, wurden jedoch inzwischen unter Auflagen freigelassen. Das Verfahren gegen sie, dürfte ruhen, bis die Frage geklärt ist wo der Prozeß gegen den Österreicher stattfinden wird. Zur Bedeutung eines allfälligen Prozesses im Kosovo sagt Polizeisprecher Derek Chappel:

„Es wäre eine sehr wichtige Lektion für die Bevölkerung des Kosovo, wenn gegen den Polizisten ein faires, ehrliches und gerechtes Verfahren im Rahmen des Kosovo-Justizsystems stattfinden könnte.“
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