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Burgenländer im Kosovo-Einsatz

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In der ehemaligen serbischen Unruheprovinz Kosovo sind mehr als 6.000 Soldaten aus etwa 30 Nationen im Einsatz. Geführt werden die Soldaten heute sogar tatsächlich von einem Burgenländer, dem amtierenden Militärkommandanten des Burgenlandes. Luif ist Stellvertreter des deutschen KFOR-Kommandanten der derzeit auf Urlaub ist. Daher führt Luif als Burgenländer die Truppe, die den Frieden im Kosovo sichern muss. Luif ist der erste Österreicher, der einen derart hochrangige militärische Funktion im Kosovo begleidet, doch er ist natürlich nicht der einzige Burgenländer, der Weihnachten bei dieser Truppe verbringt, die seit sechs Monaten auch gewaltbereite serbische Demonstranten unter Kontrolle zu halten hat. .

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus dem Kosovo

Insert1: Brigadier Johann Luif, Stellvertretender KFOR-Kommandant

Insert2: Brigadier Johann Luif, Stellvertretender KFOR-Kommandant

Insert3: Stabswachtmeister Alexander Supper

Gesamtlänge: 2’54

Ende November kam es im Nord-Kosovo zum bisher schwersten Zwischenfall; serbische Demonstranten griffen deutsche und österreichische KFOR-Soldaten an, die eine Barrikade beseitigt und das Gelände unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Drei Wochen später fließt der Verkehr soweit das die Straße zulässt und die ist Lage ruhig. Trotzdem sind neuerliche Angriffe nicht auszuschließen; daher hat die KFOR auch ihren Lehren aus dem Zwischenfall gezogen:

„Wir müssen natürlich bei unserem Vorgehen, das wir jetzt machen, berücksichtigen, dass möglicherweise auf die Soldaten geschossen wird, d.h., sie werden schon weit vor dem Einsatzgebiet ihre kugelsicheren Westen anziehen, ihre Helme aufsetzen. Die Bewegung der Soldaten wird mehr abgestimmt, und wir werden vorsichtiger sein; aber ich glaube unsere Soldaten gemeinsam mit den deutschen Soldaten, die dort waren, haben das professionell weggesteckt."

Im Kosovo sind derzeit mehr KFOR-6.000 Soldaten. Das größte Kontingent stellen die Deutschen, während Österreich mit mehr als 600 Soldaten das größte Kontingent eines Nicht-Nato-Landes stellt. Und mit dem Eisenstädter Johann Luif stellen Österreich und das Burgenland zum ersten Mal auch den stellvertretenden Kommandanten der KFOR. Zu seinen Hauptaufgaben zählt im Kosovo das Zusammenfügen der Truppen aus unterschiedlichen Nationen zu einer Einheit, etwa für die Bekämpfung von gewalttätigen Demonstrationen, englisch Crowd and Riot-Control:

"Wenn wir eine Einheit vorbereiten, Barrikaden zu räumen, dann brauchen wir Elemente, die Crowde and Riot-Control machen können, Sanitztelemente, es muss die Militärpolizei dabei sein, es muss ein Feuerwehr-Element dabei sein, ein Kommunikationselement. Diese Elemente kommen in der Regel von unterschiedlichen Nationen, und diese Ausbildung findet hier im Kosovo statt."

Johann Luif ist nicht der Einzige Burgenländer der KFOR. Im Büro des 52-Jährigen arbeitet noch Vizeleutnant Siegfried Bock aus Illmitz; seit 37 Jahren Berufssoldat verfügt er auch über große Auslandserfahrung. Fit für den Einsatz hält sich auch Alexander Supper, der Fahrer von Johann Luif. Der Stabswachtmeister begann seine militärische Laufbahn in Eisenstadt und ist zum sechsten Mal im Kosovo. Trotzdem ist der Dienst im Ausland gerade im Advent nicht leicht:

Klar wird man auch ein wenig Melancholisch, wenn dann alle beim Christbaum stehen, und man sieht im Fernsehen, dass alle daheim feiern, und man weiß auch, dass sie daheim feiern, da ist es am besten man hat etwas zu tun. "

Als Fahrer des stellvertretenden KFOR-Kommandanten ist meist viel zu tun. Denn Johann Luif ist oft auch bei der Truppe, und im muslimisch geprägten Kosovo ist der Heilige Abend ohnehin meist ein Tag wie jeder andere.

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