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Albaner feiern ersten Jahrestag der Unabhängigkeit

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ZiB1
Berichte Kosovo
Der Kosovo hat heute den ersten Jahrestag seiner Unabhängigkeit gefeiert. Ausgerufen hat sie die albanische Mehrheit gegen den Willen Serbiens und der serbischen Minderheit. Die Unabhängigkeit haben bisher nur 54 Staaten anerkannt. Kontrolliert wird der Kosovo von der Friedenstruppe KFOR und einer EU-Mission, während die UNO-Verwaltung immer mehr abgebaut wird.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus dem Kosovo

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Prishtina

Gesamtlänge: 1‘28

Volksfeststimmung herrschte heute in der Hauptstadt Prishtina. Doch an dieser Geburtstagsfeier nahmen weniger Albaner teil als an der Ausrufung der Unabhängigkeit im Vorjahr. Nüchterner wirkte auch die Festsitzung des Parlaments. So sagte Ministerpräsident Hashim Thaci, der Kosovo wolle heuer Mitglied von Weltbank und Währungsfonds werden; dort haben Serbien und Russland kein Veto. Von einer UNO-Mitgliedschaft war kaum die Rede. Signale an die serbische Minderheit fehlten weitgehend; den einzigen Satz auf Serbisch sprach der Vertreter der EU. Im serbisch dominierten Norden fand eine Protestkundgebung statt; daran nahmen auch nationalistische Abgeordnete des Parlaments in Belgrad teil. In den serbischen Enklaven im Süden des Kosovo war es ruhig; natürlich wurde nicht gefeiert; KFOR und EU-Polizei waren kaum zu sehen. Die EU-Mission ist mittlerweile im ganzen Kosovo stationiert, doch die politische Spaltung zwischen Serben und Albanern dauert an. Erst wenn sie überwunden ist, wird der Friede im Kosovo dauerhaft gesichert sein.

Aufsager:

Abgesehen vom albanisch-serbischen Konflikt ist der Kosovo heute vor allem ein unterentwickeltes Land. Daran wird sich nur etwas ändern, wenn vor allem die Albaner mehr, härter und effizienter arbeiten, und die EU diese Entwicklung entsprechend eindringlich unterstützt.

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