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Ekrem Luka und die Wirtschaftsperspektive des Kosovo

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ZiB24
Berichte Kosovo
Vor fünf Wochen erklärte der albanisch dominierte Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien. Während Belgrad und die Kosovo-Serben nicht bereits sind, diese Unabhängigkeit zu akzeptieren, verläuft auch die internationale Anerkennung schleppend. Noch keine 50 Staaten haben den Kosovo anerkannt, an dessen wirtschaftlicher Überlebensfähigkeit auch Zweifel bestehen. Die Infrastruktur ist schlecht, die Durchschnittsgeschwindigkeit auf den Straßen liegt bei etwa 50 Kilometer pro Stunde, die Stromversorgung ist ungesichert und die Arbeitslosigkeit ist hoch. Doch es gibt auch Beispiele erfolgreicher Unternehmer im Kosovo, die nach der Unabhängigkeit umso mehr Morgenluft wittern und fest an die Lebensfähigkeit des jüngsten Staates in Europa glauben.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus dem Kosovo

Insert1: 0’32 Ekrem Luka, Unternehmer im Kosovo

Insert2: 1’23 Ekrem Luka, Unternehmer im Kosovo

Gesamtlänge: 1’53

Eine Fahne hat der Kosovo bereits, und Pässe sollen rasch folgen. Gedruckt werden die Passformulare in der Stadt Pea an der Grenze zu Albanien. Die Druckerei gehört dem 49-jährigen Albaner Ekrem Luka, dessen Aufstieg Ende der 80iger Jahre im Kosovo begann. Belgrader Medien werfen ihm vor, in Drogen- und Menschenhandel verwickelt zu sein. Das sei serbische Propaganda, sagt Luka, der fließend Serbisch spricht; er glaubt an den Kosovo:

„Das wichtigste für uns ist die Infrastruktur; das Finanzsystem muss so stabil wie möglich sein und wir müssen produzieren, umso viele Menschen wie möglich zu beschäftigen.“

Das tut Luka auch in seinem eigenen regionalen TV-Sender, der über eine brauchbare technische Ausstattung verfügt. Hochmodern ist die Druckerei. Luka druckt auch für den Eigenbedarf. Denn er ist Miteigentümer der lokalen Brauerei, deren Mehrheit eine slowenische Firma hält. 20 Millionen Liter wurden 2007 erzeugt, mehr als 90 Prozent für den lokalen Markt. 330 Personen arbeiten hier; die Plastikflaschen kommen sogar aus Serbien. Kein Problem ist die Stromversorgung, die Rechnung wird im Voraus bezahlt. Mit Slowenien kooperiert Luka noch auf andere Weise:

„Wir haben eine Versicherung und zwar mit dem slowenischen Versicherer Sava Re. Ebenfalls mit slowenischen Partnern bieten wir einen Pensionsfonds an. Das ist der erste private Pensionsfonds im Kosovo. Außerdem bin ich Bauunternehmer. “

So soll das Welthandelszentrum in Prishtina aussehen, der Namen darf mit Zustimmung aus den USA geführt werden. Die Nutzfläche beträgt 100.000 Quadratmeter, Hotel und Wohnungen inklusive. Der Bau soll in Kürze beginnen, und zwar in Zusammenarbeit mit Slowenien.

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