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Proteste der Serben im Kosovo und Boykott der EU-Mission

Fernsehen
ZiB1
Berichte Kosovo
Im Kosovo hat gestern die albanische Mehrheitsbevölkerung die Unabhängigkeit gefeiert. Heute hat die serbische Minderheit in Großkundgebungen dagegen protestiert. Für sie ist es unvorstellbar in einem unabhängigen Kosovo unter albanischer Dominanz zu leben. Im Kosovo gibt es noch etwa 130.000 Serben. Die Mehrheit lebt in Enklaven im Süden; eine kompakte Minderheit lebt im Norden des Kosovo.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kosovoska Mitrovica

Insert: 0’31 Serbe aus der Enklave Gracanica

Aufsager: 1’04 Christian Wehrschütz aus Kosovska Mitrovica

Gesamtlänge: 1’22

Die Brücke, die Albaner und Serben nicht verbindet, ist das Symbol der geteilten Stadt Kosovoska Mitrovica im Norden. Zur Brücke marschierten die Serben, um zu zeigen, was sie von der Unabhängigkeit halten. Zuvor hatten ihre Führer zum Ausharren und zum Widerstand aufgerufen. Die EU sei eine Kolonie der USA; die EU-Mission ein Besatzer. An sie dürfe keine Wohnung vermietet werden. Während im Norden die Wut dominiert, dominiert in den Enklaven die Angst:

„Letzte Nacht habe ich in Serbien geschlafen. Nun bin ich in Albanien aufgewacht. Ich will nicht, dass meine Kinder in die Lage kommen, die die Serben in Albanien erlebt haben, die überhaupt nicht Serbisch können. Das werde ich nicht zulassen, dass das meine Kinder im Kosovo erleben."

Das Kloster aus dem Mittelalter ist das Symbol der Enklave Gracanica. Die Serben hier müssen – wenn sie bleiben sollten - mit den Albanern auskommen. Für die Serben im Norden gilt das nicht.

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