Konservativer wird neuer Präsident
Radio
FJ8
Berichte Bulgarien
In Bulgarien liegt zwar noch kein amtliches Endergebnis vor, am Sieg von Rossen Plewneliew gibt es aber keinen Zweifel; er erreichte etwa 55 Prozent der Stimmen. Sein Gegenkandidat, der ehemalige sozialistische Außenminister, Iwajlo Kalfin, kommt demnach auf 45 Prozent. Seinen Sieg kommentierte Plewneliew so:
„Unsere Sache ist ein modernes Bulgarien, für das wir Tag und Nach arbeiten werden, damit die europäische Entwicklung Bulgariens beschleunigt wird.“
Der Sieg von Plewneliew bedeutet auch, dass zum ersten Mal seit zehn Jahren das Präsidentenamt von keinem Sozialisten ausgeübt wird. Der bisherige Amtsinhaber durfte nach zwei Mandaten nicht mehr kandidieren. Der 47-jährige Plewneliew war bisher Regionalminister in der Regierung von Bojko Borrisow, der sich im Wahlkampf intensiv für seinen Kandidaten einsetzte und durch den Sieg nun innenpolitisch gestärkt ist. Gleichzeitig ist dieser Sieg auch eine Schwächung für die Partei der türkischen Volksgruppe; sie hatte den sozialistischen Gegenkandidaten unterstützt, und ohne die Stimmen der Türken-Partei wurde in Bulgarien bisher noch kein Präsident gewählt. Auch die Stichwahl war ebenso wie der erste Durchgang vor einer Woche von Unregelmäßigkeiten bei der Stimmabgabe überschattet. Wahlberechtigt waren 6,9 Millionen Bürger Bulgariens.