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Kärntner Firma und Korruption

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Berichte Bosnien

Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Firma und sind mit dem Management unzufrieden, weil es offenbar in die eigene Tasche wirtschaftet. Doch ihr Versuch, das Management abzusetzen scheitert, und stattdessen sind Sie aus ihrer eigenen Firma ausgesperrt, in die sie bereits drei Millionen Euro investiert haben. Genau in dieser Lage befindet sich derzeit ein österreichischer Investor in Bosnien und Herzegowina. Grund: ein Formfehler beim Kauf des Betriebes, eine langsame Justiz und eine örtliche Polizei, die Bescheide nicht umsetzt, weil sie offensichtlich gemeinsame Sache mit dem Management macht:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Bosnien und Herzegowina

Kamera: Jasmin Suvalja, Schnitt: Mica Vasiljevic

Insert1: Sabine Linner, Geschäftsführerin der Firma k-uni

Insert2: Sinisa Simikic, abberufener stellvertretender Direktor

Gesamtlänge: 1’43

Die Firma K-UNI stellt PVC-Profile für Wärmedämmung-Systeme her; ihr wichtigster Standort liegt in der Stadt Derventa im serbischen Landesteil von Bosnien und Herzegowina in der Nähe der Autobahn von Belgrad nach Agram. Die Geschäftsführerin der österreichischen Firma ist bereits seit zwei Wochen aus dem Betrieb ausgesperrt:

"Ich habe keinen Zutritt zum Unternehmen; und es laufen hier Machenschaften unseres alten Managements, das sich hier einfach der Produktion bedient und unsere Rohstoffe und Fertigprodukte einfach stiehlt."

Nicht gefruchtet hat bisher der eingeschlagene Rechtsweg, weil die Justiz langsam arbeitet und die örtliche Polizei untätig bleibt. Am Sitz der Staatsanwaltschaft in Doboj organisierte die Österreicherin jüngst eine Protestaktion, an der auch etwa 20 Mitarbeiter teilnahmen.

Um Hilfe gebeten wurden nun auch die österreichische Botschaft in Sarajewo, die Außenstelle der Wirtschaftskammer und das Außenministerium in Wien. Denn derzeit sitzt das lokale Management in Derventa am längeren Hebel. Bestritten wird, dass die Österreicher überhaupt Eigentümer des Betriebes sind:

„Seit der Gründung ist das Unternehmen im Eigentum von Robert Bursac, der alle Anteile daran hält."

Robert Bursac war für den ORF nicht erreichbar. Doch der Vertrag über die Abtretung der Anteile zeigt klar, dass Robert Bursac seinen Betrieb im Jänner 2018 an die Österreicher verkauft hat. Die Liefer-Ausfälle aus Bosnien werden derzeit durch Standorte in Kärnten und Europa kompensiert.

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