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Kneissl zum ersten Mal am Balkan

Fernsehen
ZiB1
Berichte Bosnien

Bosnien und Herzegowina ist der größte Problemfall im ehemaligen Jugoslawien; auch mehr als 20 Jahre nach Kriegsende haben Bosniaken, Serben und Kroaten kein gemeinsames Staatsbewusstsein entwickelt; die Auswanderung ist stark, die Korruption blüht. Hinzu kommt das Spiel mit dem Separatismus der bosnischen Serben, die enge Beziehungen zur FPÖ-Führung haben. Bosniens Hauptstadt Sarajewo war heute auch das erste Land, das Außenministerin Karin Kneissl besucht hat, die von der FPÖ nominiert worden ist. Österreich ist weiter größter Investor in diesem Nachfolgestaat des ehemaligen Jugoslawien

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Sarajewo

Insert1: Valentin Inzko, Hoher Repräsentant in Bosnien und Herzegowina

Gesamtlänge: 1’23

Sarajewo erweckt nur von oben den Charakter einer multiethnischen Stadt. In Wirklichkeit nutzen Politiker der Bosniaken, Serben und Kroaten nationalistische Parolen zur Homogenisierung ihrer Wählerschaft. Daher ist die Friedenstruppe EUFOR noch immer präsent; sie war die erste Station des Besuchs von Außenministerin Karin Kneissl; ein Drittel der 600 Soldaten sind Österreicher, eine abgespeckte Truppe als Platzhalter für den Notfall; auch das OHR ist nur mehr ein Schatten seiner selbst; seine Sondervollmachten kann der Hohe Repräsentant Valentin Inzko praktisch nicht ausspielen, weil die Internationale Gemeinschaft uneinig ist; was könnte den Zusammenhalt des Balkanlandes gefährden?

„ Der schlimmste Fall wäre natürlich die Unabhängigkeit der Republika Srpska; das will aber die internationale Gemeinschaft verhindern, und auch meine Unterschrift wird es dazu nicht geben.“

Milorad Dodik, der Präsident des serbischen Teilstaates, spielt immer wieder mit einem Unabhängigkeitsreferendum; derzeit wohl nur eine theoretische Option. Dodik hat gute Beziehungen zur Führung der FPÖ. Offiziell war dieser Umstand bei den Gesprächen von Karin Kneissl mit dem bosnischen Außenminister Igor Crnadak kein Thema. Bei der anschließenden Pressekonferenz bezeichnete Crnadak die Beziehungen zu Österreich als ausgezeichnet. Fragen war nicht mehr zugelassen, weil der Zeitplan des Besuches nicht eingehalten wurde.

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