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Dritte Biennale im Bunker

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Kunst im Atombunker – das ist der besondere Charme der Biennale in Bosnien und Herzegowina, die heuer Österreich und Albanien gemeinsam ausgerichtet haben. Federführend bei der Auswahl der Künstler waren zwei Kuratoren der Grazer Gruppe „rotor“. Ort der Ausstellung ist der Bunker, der dem kommunistischen Diktator Josip Broz Tito und seinem Führungsstab als Kommandozentrale bei einem Atomkrieg gedient hätte. Gezeigt werden in dem Bunker bei der Ortschaft Konijc auch die Werke von vier Künstlern aus Österreich, zwei davon stammen wiederum aus der Steiermark.    

Kamera: Jasmin Suvalija

Schnitt Mica Vasiljevic

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Bosnien und Herzegowina

Insert1: Martin Behr, Grazer Künstlergruppe G.R.A.M

Insert2: Günther Holler-Schuster, Grazer Künstlergruppe G.R.A.M.

Insert3: Margarethe Makovec, Kuratorin der Biennale

Gesamtlänge: 2’13

Versteckt im Tal der Neretwa liegt der Bunker, der seit 2011 für die Biennale genutzt wird, die heuer Kuratoren aus der Steiermark und Albanien ausgerichtet haben. Die Werke von 24 Künstlern bereichern nun das Labyrinth, in dem selbst ein Atomkrieg einige Monate hätte überlebt werden können. Der Deckname des Bunkers war Istanbul; so heißt auch das Video, das eine Grazer Künstlergruppe hier einsetzt:

"Besonders faszinierend für uns ist der Umstand, dass dort zwei Menschen Zeit verbringen mit Rauchen, und so quasi die ganze Skurrilität des Wartens thematisiert wird. Auch in diesem Bunker sollte ja gewartet werden, quasi wenn was passiert."

In Ihrer Kindheit war auch der kommunistische Diktator Tito ein Thema:

"Das war wirklich als Kind ein Bedürfnis, dass dieser Politiker lange lebt. Die Elterngeneration hat uns mehr oder weniger darauf aufmerksam gemacht, wenn Tito stirbt, dann kommen die Russen, und die werden auch die Steiermark mitnehmen. Und das war natürlich alles andere als ein Ziel, das wir wollten."

Finanziell unterstützt wird die Biennale von Österreich. Daher eröffnete auch Josef Ostermayer, Minister für Kunst und Kultur, die Ausstellung. Der Bunker selbst ist ein Relikt des Kalten Krieges. Thematisiert werden in der Ausstellung auch gesellschaftliche Bewegungen, die in dieser Zeit entstanden sind:

„Man könnte ein Beispiel nennen, eine deutsche Position, das sind Sylvia Winkler und Stephan Köperl, die sich mit der Anti-Atom-Bewegung auseinandergesetzt haben, hier das gesamte Archiv der deutschen Tageszeitung taz in den Bunker gebracht haben, von der ersten Ausgabe weg."

Josip Broz Tito war nie hier, denn nach 26 Jahren Bauzeit wurde der Bunker erst 1979, knapp vor seinem Tode fertig. Nun besuchen den Bunker pro Jahr mehr als 10.000 Personen; er könnte den Fremdenverkehr in Bosnien beleben, sollte die nötige Infrastruktur, vom Museumsshop bis zum Fremdenführer, geschaffen werden.  

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