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Erstes Urteil in Sarajewo zum Massaker in Srebrenica

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Berichte Bosnien


In Sarajewo hat das bosnische Kriegsverbrechergericht sieben bosnische Serben wegen der Beteiligung am Massaker in Srebrenica zu insgesamt 284 Jahren Haft verurteilt. Vier Angeklagte wurden freigesprochen. Aus Belgrad berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Das Gericht in Sarajewo befand die Serben für schuldig, im Juli 1995 an der Ermordung von mehr als 1000 Bosnjaken beteiligten gewesen zu sein. Diese stammten aus Srebrenica, ermordet wurden sie in einem Lager einer landwirtschaftlichen Genossenschaft in einem kleinen Dorf. Die sieben Serben erhielten für ihre Beteiligung am Völkermord Haftstrafen zwischen 42 und 38 Jahren. Es war dies der erste Prozess, der vor dem Kriegsverbrechergericht in Sarajwo wegen Völkermordes und wegen der Verbrechen in Srebrenica verhandelt wurde. Dem Richtersenat gehörten Richter aus Bosnien sowie aus den Niederlanden und den USA an. Insgesamt wurden in Srebrenica etwa 8.000 Bosnjaken ermordet; die Verantwortung dafür soll nicht zuletzt Radovan Karadzic tragen, der vor einer Woche in Belgrad verhaftet wurde und demnächst an das Haager Tribunal ausgeliefert wird.

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