Reaktionen zu IGH-Urteil in Bosnien und Serbien
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Berichte Bosnien
Natürlich vor allem mit Erleichterung. Denn bei einer Verurteilung hätte Serbien möglicherweise Schadenersatz in dreistelliger Euro-Millionen-Höhe zahlen müssen. So betonte Ministerpräsident Vojislav Kostunica, Serbien sei nun vom schweren Vorwurf des Völkermordes befreit. Gleichzeitig betonte er, Serbien werde seine Verpflichtung gegenüber dem Haager Tribunal erfüllen. Doch gerade Kostunica hat Ratko Mladic noch nicht ausgeliefert, der für das Massaker an 8.000 Bosnijaken in Srebrenica verantwortlich sein soll. Daher hat der IGH Serbien auch verurteilt, nichts getan zu haben, um den Völkermord in Sreberenica zu verhindern oder um dessen Verantwortliche zu verhaften. Diese Feststellung bewertete Präsident Boris Tadic als schwierigsten Teil des Urteils für Serbien. Dagegen nahmen die Milosevic-Sozialisten den Freispruch zum Anlass, auch das gesamte Haager Tribunal für obsolet zu erklären und die Ultranationalisten ließen verlauten, in Srebrenica seinen nur zwischen 1000 und 2000 Menschen ermordet worden.