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Mostars schwieriger Weg zur Einheit

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Berichte Bosnien
In Bosnien soll nun die seit mehr als 10 Jahren geteilte Stadt Mostar vereinigt werden. Ein entsprechendes Statut für die Stadt, hat der hohe internationale Repräsentant, der Brite Paddy Ashdown in Kraft gesetzt. Das Statut beruht auf einem Entwurf, an dem auch bosnjakische und kroatische Parteien mitgearbeitet haben, doch konnten die Vertreter dieser beiden Bevölkerungsgruppen keine endgültige Einigung erzielen. Daher nutze Ashdown seine Vollmachten und setzte das Statut selbst in Kraft. Es soll binnen sechs Wochen umgesetzt werden und sieht eine einheitliche Stadtverwaltung vor. Die Zeit drängt, denn in Bosnien finden im Herbst Kommunalwahlen statt. Doch was mit einem Federstrich leicht zu beschließen ist, ist in der Praxis wohl auch in Mostar nur schwer umzusetzen. Das Vertrauen zwischen muslimischen Bosnjaken und katholischen Kroaten ist nachhaltig gestört und politische Parteien beider Seiten nützen diesen Misstrauen für ihren Machterhalt. Unser Balkankorrespondent Christian Wehrschütz hat Bosnien jüngst besucht und folgendes Bild über das Leben in der geteilten Stadt Mostar gezeichnet:

Im Jahre 1566 vollendete der türkische Baumeister Hayrudin mit Geldern Sultan Suleymans des Prächtigen eine steinerne Brücke über den Fluss Neretva. Das Bauwerk wurde schließlich „Stari Most“, alte Brücke, genannt, eine Bezeichnung von der sich auch der Name der Stadt – Mostar – ableitet. Die Brücke überdauerte mehr als 400 Jahre bis zum 9. November 1993. An diesem Tag beschossen kroatische Milizen die Brücke und zerstörten sie. Wie kein zweiter, sinnloser militärischer Akt im Bosnien-Krieg symbolisierte die Zerstörung des Bauwerks, das die UNO zum Weltkulturerbe erklärt hatte, den Siegeszug des Nationalismus und den Untergang des alten Jugoslawien.

Wie dieses Jugoslawien in Mostar gelebt hatte, beschreibt die nunmehr 28-jährige Journalistin Tina Jelin, die in einem multinationalen Regionalradio in Mostar arbeitet:

„Wir lebten im Geiste von Brüderlichkeit und Einheit. In meiner Jugend, wie ich mich erinnere, wusste ich absolut nicht, welcher Nationalität ich angehöre. Ich wusste, dass ich Jugoslawin und Bürger Mostars bin. Doch ich wusste nicht, welchem Volk ich angehöre oder welchen Glauben ich hatte. In diesem Geist sind wir zumindestens in der Stadt Mostar aufgewachsen. Aus diesen Tatsachen ging auch die große Zahl an gemischten Ehen hervor. Doch warum es dann zu diesem blutigen Krieg gerade in Mostar kommen konnte, weiß ich wirklich nicht.“

Wie stark Mostar bis Kriegsbeginn das ehemalige Jugoslawien verkörperte zeigt die Volkszählung des Jahres 1991. Ein Drittel der Bürger waren Kroaten, etwas mehr als ein Drittel waren Bosnjaken, knapp 20 Prozent waren Serbien und 11 Prozent bezeichneten sich als Jugoslawen. Diese Bevölkerungsverteilung veränderten die Jahre des Krieges durch Tod, Vertreibung und Abwanderung radikal. Machten Serben und Jugoslawen 1991 noch insgesamt 30 Prozent der Bürger aus, so liegt diese Zahl heute bei unter einem Prozent. Zurückgegangen ist auch die gesamte Einwohnerzahl Mostars und zwar von 127.000 auf 105.000. Davon sind 47 Prozent Bosnjaken und 48 Prozent Kroaten. Weitgehend getrennt leben diese beiden Völker derzeit in je drei Teilstädten, die von der kroatischen Partei HDZ und der bosnjakischen SDA kontrolliert werden, eine einheitliche Stadtverwaltung gibt es praktisch nicht. Diese Teilung ist in Mostar - anders als im ehemaligen Ost- und West-Berlin - nicht sichtbar; trotzdem besteht sie, wie die Journalistin Tina Jelin betont:

„Das beste Beispiel ist Mostar-Bus, das kommunale Unternehmen für den städtischen Verkehr. Es gibt Autobusse, die durch den westlichen Stadtteil fahren, dort arbeiten nur Kroaten und umgekehrt arbeiten im östlichen Stadtteil nur Bosnjaken.“

Noch drastischere Beispiele, hat der stellvertretende internationale Bosnien-Repräsentant, der Deutsche Werner Wnendt, parat:

„Es gibt zum Beispiel keinen gemeinsamen Rettungsdienst, es gibt keine gemeinsame Feuerwehr, es gibt Beispiele, dass auf der einen Seite ein Feuer ausgebrochen ist und die Feuerwehr von der anderen Seite nicht gelöscht hat und dadurch ein sehr viel größerer Schaden eingetreten ist. Es gibt unterschiedliche Sportstadien, es gibt geteilte Schulen, es gibt geteilte Gesundheitseinrichtungen“

Dieser status quo macht die Stadtverwaltung teuer und ineffizient, wobei den Preis dafür die Bewohner Mostars zu zahlen haben. Selbst die Bildung einer gemeinsamen Mülldeponie oder die Reinigung des Flusses Neretva wurde in der Stadt zum Gegenstand ethnischer Auseinandersetzungen. Die Unhaltbarkeit dieses Zustand war in Mostar jedem klar und alle Bewohner sind nach Meinungsumfragen für die Vereinigung. Auch die herrschenden Parteien, die kroatische HDZ und die bosnjakische SDA haben entsprechende Lippenbekenntnisse abgegeben. Doch die Bürger glauben diesen Bekenntnissen nicht, wie die Journalistin Tina Jelen erläutert:

„Es ist sehr schwer, einen durchschnittlichen Bosnjaken oder Serben davon zu überzeugen, dass die HDZ die Vereinigung der Stadt will, wenn er das Beispiel des Gymnasiums in Mostar vor Augen hat. Dieses Gymnasium ist im Stadtzentrum und wird nur von kroatischen Schülern besucht und man will nicht, dass sich diese Schule auch für bosnjakische Schüler öffnet. Während die HDZ somit zu einem einigen Mostar aufruft, zeigt sie am konkreten Beispiel, wofür sie wirklich steht. Doch auch Kroaten und Serben können nur schwer davon überzeugt werden, dass die SDA für ein einiges Mostar ist, wenn sie derart auf der Bewahrung der bosnjakischen Stadtteile beharrt und dafür sogar eine Art Referendum durchgeführt hat. Damit soll der status quo bewahrt und jede Entwicklung verhindert werden.“

Außerdem profitieren die nationalistischen Parteien beider Völker vom Misstrauen. Solange es besteht, ist ihre Dominanz in der jeweiligen Volksgruppe gewahrt, weil es keine multinationalen Parteien gibt, die das Kräfteverhältnis in Mostar entscheidend verändern könnten. Hinzu kommt die Angst der Bosnjaken, von den Kroaten dominiert zu werden. Ihr tatsächliches oder vermeintliches Streben nach Vorherrschaft verkörpert für viele Bosjnaken ein großes, weithin sichtbares Kreuz auf der Spitze des höchsten Hanges im Westen der Stadt. Hinzu kommen aber auch noch wirtschaftliche Motive, wie der stellvertretende hohe Bosnien-Repräsentant Werner Wnendt betont:

„Die kroatische Seite in der Stadt ist wirtschaftlich erfolgreicher. Die Bosnjaken fürchten, dass sich das fortsetzt. Sie fürchten, dass ihr Land, dass das Land von kroatischer Seite genutzt werden könnte, um diese Teilung fortzusetzen. Das alles macht es erforderlich, die Stadt administrativ und dann natürlich auch ganz praktisch zu vereinen.“

Um diese Einheit zu erreichen, arbeitete ein internationaler Vertreter mit allen Parteien ein neues Statut für Mostar aus. Eine endgültige Einigung scheiterte am Widerstand der Parteien. Daher nutze der Hohe Repräsentant für Bosnien, der Brite Paddy Ashdown, nun seine Vollmachten und setzte das Status in kraft. Es sieht vor, dass die sechs Teilstädte nur mehr den Status von Wahlkreisen haben. Dazu sagt Werner Wnendt:

„Es wird keine unterhalb der Stadtebene angesiedelte Verwaltungseinheit in der Form von Distrikten geben, es wird im Rahmen von einer bürgernahen Verwaltung Büros geben in den Gemeinden, die Dienstleistungen für die Bürger bereitstellen, aber der Haushalt und die Zuständigkeit werden auf der Ebene der Stadt liegen.“

Außerdem sieht das Statut ein spezielles Wahlrecht vor. Es soll garantieren, dass Bosnjaken und Kroaten einander nicht dominieren können und auch die Serben im Gemeinderat entsprechend vertreten sind. Denn beim Wahlrecht wurden Zahlen aus der Zeit vor dem Krieg zugrundegelegt, um ein heute nur mehr fiktives ethnisches Gleichgewicht auf politischer Ebene wahren zu können. Umgesetzt werden soll das Status bis Ende März. Die Zeit drängt jedenfalls, denn im Herbst finden in Mostar und in ganz Bosnien Kommunalwahlen statt. Für Mostar ist die Journalistin Tina Jelin jedenfalls pessimistisch:

„Die Bürger haben einfach kein Vertrauen in diese Parteien, doch leider haben sie auch kein Vertrauen untereinander und daher werden sie wieder für diese Parteien stimmen. So haben wir eine Homogenisierung der Wählerschaft und wieder wird die Stadt nur langsame Fortschritte machen trotz des neuen Status, denn mit derartigen Parteien an der Macht und derartigen Politikern kann die Stadt Mostar keine viel bessere Zukunft haben.“

Tina Jelin hofft daher vor allem darauf, dass die Jugend aller Volksgruppen das Misstrauen überwinden kann:

„Ich denke, dass diese mentale Blockade vor allem bei jungen Leuten viel weniger vorhanden ist. Sie bewegen sich normal zwischen dem östlichen und dem westlichen Stadtteil hin und her. Auch arbeiten etwa Baufirmen in beiden Teilen der Stadt.“

Ein wirtschaftlicher Aufschwung ist daher auch ein Schlüssel zur Wiedervereinigung, weil tagtägliches Zusammenarbeiten im Betrieb Vertrauen schaffen kann. Kurzfristig wird Erfolg oder Misserfolg der Vereinigung Mostars aber von der Beharrlichkeit der internationalen Gemeinschaft in Bosnien abhängen, die zu erwartende Widerstände in den lokalen Parteien endlich konsequent überwinden muss. Einzufordern ist dabei auch Unterstützung aus Kroatien, wo die HDZ unter Ministerpräsident Ivo Sanader so rasch wie möglich einen Beitritt zu EU und NATO anstrebt. Sanader kann zweifellos einen gewissen Einfluss auf die Schwesterpartei in Mostar und der Herzegowina ausüben, obwohl dieser Einfluss auch nicht überschätzt werden darf. Erfolg oder Scheitern der Vereinigung von Mostar wird zweifellos für ganz Bosnien von Bedeutung sein. Denn die staatliche Identität ist nach wie vor sehr schwach und die neue Regierung in Serbien wird zweifellos nationalistischer gestimmt sein als es die Koalition unter dem ermordeten Ministerpräsidenten Zoran Djindjic war. Daher gilt es auch die bosnischen Serben bei der Stange zu halten und Mostar kann auch für sie ein Beispiel sein. Wie weit insgesamt der Weg Bosniens zu einem normalen Staat noch ist, macht Dragan Covic, das kroatische Mitglied im Staatspräsidiums deutlich. Covic stammt selbst aus Mostar und hat auch einen kroatischen Pass. Zur Identität des Gesamtstaates sagt Covic:

„Sogar unsere Hymne hat noch keinen Text, ich glaube das ist eine der wenigen derartigen Fälle in der Welt. Die Mehrheit unserer Staatsbürger wird unsere Hymne, wenn sie gespielt wird, gar nicht erkennen. Auch das ist eine nationale und staatliche Identität, die wir zwischen uns knüpfen müssen. Derartige Erscheinungen und Beispiele gibt es viele. So haben wir uns auch noch nicht über die staatlichen Feiertage geeinigt. Doch es gibt auch viele bestätigende Dinge, auf denen wir die Zukunft Bosniens und Herzegowinas aufbauen können. Wenn die USA in den vergangenen hundert Jahren so viele Menschen aufnehmen konnten, die sich schließlich als Amerikaner fühlten, warum sollte dann nicht auch Bosnien zu einem Land aller seiner Staatsbürger werden können?“

Mostar wird für dieses Prozess ein entscheidender Prüfstein sein.

Bevölkerungszahlen, strukturelle Veränderungen zu 1991

Besteht keine sichtbare Demarkationslinie, sondern eine unsichtbare und ein noch immer starkt zerstörtes Zentrum

Kreuz hoch über Mostar, erweckt nicht nur den Eindruck eines religiösen Smybols, sonder eines Zeichens der Macht,

Brücke wieder aufgebaut, Stadtzentrum, noch immer viele Zerstörungen, Brücke eingeweiht,

Tina Jelin, Journalistin aus Mostar, 28 Jahre,

multinationales Regionalradio, Radio Freies Europa,

höchste Zahl an gemischten Ehen in Bosnien,

Aluminium (Westen) vor allem Kroaten, Wasserkraftwerk vor allem Kroaten, Entität,

Kroatische Post und Energieversorgung, Westteil der Stadt reicher

Ostteil weit mehr zerstört, dreihundert Häuser zerstört,

Fischverarbeitende Fabrik im Ostteil,

Stadt: Flughafen, Autobusunternehmen, Wasserversorgung

Praktisch besteht keine Stadtplanung, zwei Budgets, Feuerwehren,

Autobus

Sechs Stadtteile als kleine Feudalbesitze,

bessere Zusammenarbeit zwischen den drei kroatischen Stadtteilen als zwischen den drei bosnjakischen Stadtteilen,

SDA – Einheit über sechs Teilgemeinden, HDZ – Einheit eine Gemeinde,

Angst vor Majorisierung, massive Abwanderung von Bosnjaken und Serben, Zuzug von Kroaten, veränderte Struktur der Einwohner,

HDZ – SDA – Koalitionspartner, Homogenisierung ihrer Wahlkörper, Oktober, Lokalwahlen, profitieren von Teilung der Bevölkerung,

OHR – zwangsweise umsetzen, doch muss auch angewandt werden,

Verhaftung von Ante Jelavic keine Reaktion, denn auch Kroaten haben verstanden, dass er vor allem in die eigene Tasche gewirtschaftet hat. Kriminelle unter dem Deckmantel der Schützer nationaler Interessen,

Referenden – Manipulation mit den Fragen,

„Das beste Beispiel ist Mostar-Bus, das kommunale Unternehmen für den städtischen Verkehr. Es gibt Autobusse, die durch den westlichen Stadtteil fahren, dort arbeiten nur Kroaten und umgekehrt arbeiten im östlichen Stadtteil nur Bosnjaken. Obwohl die Stadtverwaltung dieses Unternehmen als besseres Beispiel für das einige Mostar betrachtet, ist dieses Unternehmen derart überschuldet, dass es wahrscheinlich ohne zusätzliche Zuschüsse bereits aufgehört hätte zu arbeiten.“

„Ich denke, dass diese mentale Blockade vor allem bei jungen Leuten viel weniger vorhanden ist. Sie bewegen sich normal zwischen dem östlichen und dem westlichen Stadtteil hin und her. Auch arbeiten etwa Baufirmen in beiden Teilen der Stadt.“

Misstrauen:

„Es ist sehr schwer, einen durchschnittlichen Bosnjaken oder Serben davon zu überzeugen, dass die HDZ die Vereinigung der Stadt will, wenn er das Beispiel des Gymnasiums in Mostar vor Augen hat. Dieses Gymnasium ist im Stadtzentrum und wird nur von kroatischen Schülern besucht und man will nicht, dass sich diese Schule auch für bosnjakische Schüler öffnet. Während die HDZ somit zu einem einigen Mostar aufruft, zeigt sie am konkreten Beispiel, wofür sie wirklich steht. Doch auch Kroaten und Serben können nur schwer davon überzeugt werden, dass die SDA für ein einiges Mostar ist, wenn sie derart auf der Bewahrung der bosnjakischen Stadtteile beharrt und dafür sogar eine Art Referendum durchgeführt hat. Damit soll der status quo bewahrt und jede Entwicklung verhindert werden. Somit herrscht großes Misstrauen und es ist eine Illusion zu erwarten, dass diese machthabenden Parteien irgendetwas ändern werden.“

„Die Bürger haben einfach kein Vertrauen in diese Parteien, doch leider haben sie auch kein Vertrauen untereinander und daher werden sie wieder für diese Parteien stimmen. So haben wir eine Homogenisierung der Wählerschaft und wieder wird die Stadt nur langsame Fortschritte machen trotz des neuen Status, denn mit derartigen Parteien an der Macht und derartigen Politikern kann die Stadt Mostar keine viel bessere Zukunft haben.“

„Wir waren etwas anders erzogen. Wir lebten im Geiste von Brüderlichkeit und Einheit. In meiner Jugend, wie ich mich erinnere, wusste ich absolut nicht, welcher Nationalität ich angehöre. Ich wusste, dass ich Jugoslawien und Bürger Mostars bin. Doch ich wusste nicht, welchem Volk ich angehöre oder welchen Glauben ich hatte. In diesem Geist sind wir zumindestens in der Stadt Mostar aufgewachsen. Aus diesen Tatsachen ging auch die große Zahl an gemischten Ehen hervor. Doch warum es dann zu diesem blutigen Krieg gerade in Mostar kommen konnte, weiß ich wirklich nicht.“

Werner Wnendt (OHR)

„Kroaten auf der einen und Bosnjaken auf der anderen Seite vertrauen einander nicht, und das schein mir das Haupthindernis zu sein. Es gibt aber auch handfeste wirtschaftliche Interessen. Die kroatische Seite in der Stadt ist wirtschaftlich erfolgreicher. Die Bosnjaken fürchten, dass sich das fortsetzt. Sie fürchten, dass ihr Land, dass das Land von kroatischer Seite genutzt werden könnte, um diese Teilung fortzusetzen. Das alles macht es erforderlich, die Stadt administrativ und dann natürlich auch ganz praktisch zu vereinen, in dem es zukünftig eben nicht mehr eine bosnjakische und eine kroatische Universität, sondern nur Einrichtungen gibt, die alle gemeinsam benutzen können.“

„Zweifellos führt letztlich der Weg zu einer wirklichen Vereinigung der Stadt Mostar, nicht nur einer administrativen, sondern einer Vereinigung der Menschen in der Stadt über eine wirtschaftliche Erholung der Stadt über wirtschaftliche Perspektiven für alle Menschen in der Stadt.“

„Die Teilung hat sehr viele ganz praktische Auswirkungen. Es gibt zum Beispiel keinen gemeinsamen Rettungsdienst, es gibt keine gemeinsame Feuerwehr, es gibt Beispiele, dass auf der einen Seite ein Feuer ausgebrochen ist und die Feuerwehr von der anderen Seite nicht gelöscht hat und dadurch ein sehr viel größerer Schaden eingetreten ist. Es gibt unterschiedliche Sportstadien, es gibt geteilte Schulen, es gibt geteilte Gesundheitseinrichtungen. Die tatsächliche Teilung der Stadt, der Einrichtungen, die den Bürgern eigentlich offen stehen sollten, ist sehr weitgehend.“

„Der Vorschlag sieht vor, der Stadt ein neues Staut zu geben, dass die ganze Stadt als eine Einheit versteht. Es wird keine unterhalb der Stadtebene angesiedelte Verwaltungseinheit in der Form von Distrikten geben, es wird im Rahmen von einer bürgernahen Verwaltung Büros geben in den Gemeinden, die Dienstleistungen für die Bürger bereitstellen, aber der Haushalt und die Zuständigkeit werden auf der Ebene der Stadt liegen.“

Dragan Covic: Wirtschaftskonferenz, Investitionskonferenz,

Identität:

„Sogar unsere Hymne hat noch keinen Text, ich glaube das ist eine der wenigen derartigen Fälle in der Welt. Die Mehrheit unserer Staatsbürger wird unsere Hymne, wenn sie gespielt wird, gar nicht erkennen. Auch das ist eine nationale und staatliche Identität, die wir zwischen uns knüpfen müssen. Derartige Erscheinungen und Beispiele gibt es viele. So haben wir uns auch noch nicht über die staatlichen Feiertage geeinigt. Doch es gibt auch viele bestätigende Dinge, auf denen wir die Zukunft Bosniens und Herzegowinas aufbauen können. Wenn die USA, Australien oder andere in den vergangenen hundert Jahre so viele Menschen aufnehmen konnten, die sich schließlich als Amerikaner fühlten, warum sollte dann nicht auch Bosnien zu einem Land aller seiner Staatsbürger werden können?“

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