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Dialog-Konferenz in Sarajevo

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Religion Aktuell 06102003 Dialog-Konferenz in Sarajevo

In Sarajevo hat vergangene Woche eine hochkarätig besetzte Konferenz der Weltreli-gionen stattgefunden. Veranstalter der Tagung in der Hauptstadt Bosniens und Herze-gowinas waren der „Europäische Rat der Religionsführer“ und die „Weltkonferenz der Religionen für den Frieden“. Zentrale Themen waren die Stellung der Religionen in Europa aber die Folgen des Krieges der USA gegen den Irak. Die Federführung bei der Konferenz hatten der Gastgeber, Reis-ul-ulema Mustafa Ceric, sowie der lutheri-sche Bischof von Oslo Gunnar Stalsett. Christian Wehrschütz berichtet:

Die zukünftige Verfassung der EU wird auch einen regelmäßigen Dialog zwischen Brüssel und der Religionsgemeinschaften vorsehen. Form, Art und Weise dieses Dialoges waren ein Thema beim Treffen der Religionsgemeinschaften in Sarajevo, an dem auch der Berater von EU-Kommissionspräsident Romano Prodi, der Österreicher Michael Weninger teilnahm. Erörtern wurden in Sarajevo aber auch die Rolle der religiösen Minderheiten und der nach Europa zugewanderten Volksgruppen. Hier stellen sich Fragen vom Religionsunterricht bis hin zur Bestattung. In Verbindung mit der Lage im Irak standen moralische Rechtfertigung und Legitimität des Krieges sowie die Zukunft der UNO im Vordergrund. Gefordert wurde ein multireligiöses Engagement im Irak, um auch dadurch zur Befriedung beizutragen. Die Konferenz in Sarajevo, war nach Oslo das zweite derartige Treffen im heurigen Jahr. Bezweckt wird damit, den Dialog zwischen hohen Vertretern der Religionsgemeinschaften zu vertiefen und zwar abseits festgelegter Tagesordnungen. Hinzu kommt, dass derartige Treffen gerade auch in Europa zahlenmäßig kleinen Religionen wie etwa dem Buddhismus eine Plattform bieten, um seine Anliegen vorzutragen. Gut gewählt war auch der Tagungsort Sarajevo. Hier sind Islam, Judentum, katholisches sowie orthodoxes Christentum zu Hause. Doch Sarajevo ist auch ein Mahnmal dafür, wohin Nationalitätenhass führen kann, der im Bosnien-Krieg versucht hat, vermeintliche religiöse Gegensätze als Rechtfertigung für Krieg und Mord zu missbrauchen.

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