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Paholz in Bosnien

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In einem Monat endet die Amtszeit des Kärntners Wolfgang Petritsch als Hoher Repräsentant in der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik Bosnien und Herzegownina. Obwohl sich Petritsch bemüht hat, das vom Krieg zerstörte Land zu stärken und die Reformen voranzutreiben, ist die Lage noch immer schlecht. Daß es auch positive Beispiele gibt, zeigt wiederum ein Kärntner und zwar der Arnoldsteiner Unternehmer Albert Patterer. Seine Firma Paholz hat in Zentral-bosnien vor zwei Jahren einen holzverarbeitenden Betrieb erworben, der heute ein wichtiger Arbeitgeber in der Region ist. Denn dieser Beitrieb zählt zu den wenigen positiven Beispielen eins Wirtschaftsaufschwunges in Zentralbosnien.

Unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz hat Albert Patterer in seinem Werk in Bosnien besucht und folgenden Bericht gestaltet:

Das Sägewerk ist das Herzstück der Firma Impregnacija Holz in der 27.000 Einwohner zählenden Stadt Vitez in Zentralbosnien. Bis zu 50.000 Festmeter Buchenholz sollen in diesem Jahr im Werk zugeschnitten werden, ein Auf-schwung, der für die Firma nach dem Ende des Krieges im Jahre 1995 kaum erreichbar schien. Ermöglich hat den Aufschwung das Kärntner Unternehmen Paholz aus Arnoldstein. Es erwarb Impregnacija Holz vor zwei Jahren um etwa 300.000 Euro. Etwa 230 Personen arbeiten hier wieder, vor allem Kroaten, obwohl Vitzes etwa je zur Hälfte von Bosniaken und Kroaten bewohnt wird. Für die Stadt ist das Werk ein wichtiger Arbeitgeber. Denn viele Betriebe der einst starken Holz- und Chemieindustrie stehen noch immer still. Im Gegensatz dazu floriert Impregnaciaj Holz dank des Kärntner Investors. Bosnische Buche wird hier zugeschnitten, die Paholz dann vor allem nach China exportiert. Über den Zustand des Werkes vor zwei Jahren sagt Albert Patterer, Chef der Firma Paholz:

„Der Betrieb war auf Grund des Krieges heruntergekommen, es wurde während des Krieges wenig gearbeitet. Es waren nach dem Krieg wenig finanzielle Mittel vorhanden sodass der Betrieb teilweise 5 bis 6 Monate im Jahr still gestanden ist.“

Patterer will das Werk weiter modernisieren und auch weiter in Bosnien expandieren:

„Wir wollen weiter in eine final Produktion der Möbelindustrie hineingehen da es auch in Bosnien mit der Möbelproduktion sehr schlecht steht. Man bekommt hier kaum Möbel zu kaufen.“

Investiert hat die Firma Paholz ins Werk bisher mehr als drei Millionen Euro. Geleitet wird Impregnacija Holz von Mario Patterer, dem Sohn des Firmenchefs, der auch die Ausbildung der Mitarbeiter durchführt. Das Durchschnittsgehalt der Mitarbeiter beträgt zwischen 300 und 400 Euro und liegt somit etwa ein Drittel über dem offiziellen Durchschnittsgehalt in Bosnien von 260 Euro. Außerdem wird das Gehalt der Mitarbeiter der Impregnacija Holz im Gegensatz zu vielen bosnischen Betrieben regelmäßig ausbezahlt.
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